Wracks am Ufer des Sturzbachs, ein Fußballfeld ohne Rasen, lehmbraune Landschaft: Ein Helikopter der Guardia Civil hat am Dienstag (16.10.) das Katastrophengebiet im Inselosten überflogen, vom Sturzbach ses Planes bei Sant Llorenç bis zur Mündung an der Ostküste. Auch die braune Brühe im Meer vor s'Illot in Folge der Flut ist eine Woche nach der Katastrophe von Sant Llorenç deutlich zu sehen.

Mallorca bereitet sich unterdessen auf einen großen Trauergottesdienst vor, zu dem auch das spanische Königspaar erwartet wird. Felipe VI. und Letizia haben sich für die Messe am Mittwoch (17.10.) angekündigt, heißt es in einer Pressemitteilung der Landesregierung.

Der Gottesdienst findet um 19 Uhr in Manacor statt. Die Messe für die zwölf Todesopfer - darunter drei Deutsche - wird der mallorquinische Bischof Sebastià Taltavull abhalten.

Das spanische Königspaar war bereits am Freitag vergangener Woche auf Mallorca gewesen, um sich ein Bild von der Lage in Sant Llorenç und Umgebung zu machen. Diskutiert wird inzwischen über die Geste eines jungen Mallorquiners, der dem König einen Besen in die Hand drücken wollte. "Mit einem Handdruck allein ist mir nicht geholfen", erklärte Oscar Tarela im sozialen Netzwerk Facebook. Der Monarch habe geantwortet, dass das gerade nicht ginge, und mitnehmen wollen habe er den Besen auch nicht. Dann habe er dem König aus Höflichkeit doch die Hand gegeben.

Psychologische Hilfe für Schüler

In der Gemeinde Sant Llorenç hat unterdessen wieder die Schule begonnen. Für die betroffene rund 1.500 Schüler wurde psychologischer Beistand bereit gestellt. Die Kinder und Jugendlichen sollen über Erlebnisse sprechen können, auch für Eltern werde es Angebote geben.

Suche nach Jungen geht weiter

Weiterhin ohne Ergebnis ist unterdessen die Suche nach dem vermissten Arthur - der Sechsjährige war von der Sturzflut erfasst worden. Während seine Schwester von seiner Mutter und einem Deutschen gerettet werden konnte, kam die Mutter ums Leben. Die Suchtrupps hatten am Montag (15.9.) in Son Carrió im Schlamm gegraben, an einer Stelle, an der ein Suchhund der Guardia Civil angeschlagen hatte.

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