Das Kohlekraftwerk Es Murterar auf Mallorca wird im Jahr 2020 zur Hälfte abgeschaltet. Zwei der vier Produktionslinien sollen dann vom Netz gehen. Mit dieser Entscheidung kommt die spanische Zentralregierung Forderungen der balearischen Landesregierung entgegen, die eine schrittweise Abschaltung der Dreckschleuder in ihrem ehrgeizigen Klimaschutzgesetz vorgesehen hat.

Der spanische Staatssekretär für Energie, José Domínguez, werde in den kommenden Wochen nach Mallorca kommen, um in Gesprächen ein konkretes Datum für die Abschaltung festzulegen, kündigte der balearische Energieminister Marc Pons am Mittwoch (24.10.) an.

Das 1981 in Betrieb gegangene und 1997 erweiterte Heizkraftwerk steuert weiterhin mehr als 40 Prozent der auf den Balearen verbrauchten Energie bei. Bislang stieß die Landesregierung auf massiven Widerstand bei ihren Plänen, Es Murterar schrittweise vom Netz zu nehmen. Die Pläne der Linkskoalition, zwei Produktions­linien bis 2020 abzuschalten und die zwei weiteren bis 2025, hatte die Zentralregierung mit Verweis auf zu hohe Kosten zurückgewiesen. Möglich wurde der jetzige Kurswechsel, nachdem die Sozialisten in Madrid an die Macht gekommen sind. Der Anteil erneuerbarer Energien liegt bei unter drei Prozent der Produktion auf den Balearen. /ff

Hintergrund: Mallorca und der Fluch der Kohle