Zweieinhalb Wochen nach der tödlichen Flutkatastrophe von Sant Llorenç auf Mallorca hat die staatliche Wetterbehörde Aemet die internen Untersuchungen zu möglichen Fehlern abgeschlossen. Das Wetteramt hatte die Warnstufe erst auf Rot erhöht, nachdem bereits 13 Menschen in den Fluten umgekommen waren. Extrem hohe Niederschlagsmengen, die in kurzer Zeit und lokal begrenzt gefallen waren, führten zu einer Flutwelle, die Sant Llorenç unter Wasser und Schlamm begrub.

Die Mitarbeiter der Wetterbehörde trifft den Untersuchungen zufolge keine Schuld. Das Unwetter war in dieser Intensität und in der örtlichen Konzentration der Niederschläge nicht vorhersehbar. Die aktuellen Methoden der Wetterprognose erlauben "weder die Vorhersage des konkreten Ortes noch die exakte Menge der Niederschläge bei einem Wetterphänomen, wie es sich am 9. Oktober ereignete", heißt es in dem Bericht von Aemet.

Die Mitarbeiter hätten die vorgeschriebenen Protokolle exakt eingehalten. Die Koordination der verschiedenen Stellen beim Festlegen der Warnstufen sei "angemessen und mit Professionalität" durchgeführt worden. Man habe die allgemeine Wetterlage korrekt prognostiziert. Allerdings treffe das nicht für die "lokalen Auswirkungen" zu.

Das aktuelle Netzwerk von Wetterstationen sei eher darauf ausgelegt, die Wetterlage zu bestimmen, als Unwetter zu kontrollieren. Daten wie konkrete Niederschlagsmengen kämen oft mit Verzögerung. Daher eigne sich die aktuelle Ausrichtung von Aemet auf Mallorca eher dazu, die allgemeine Wetterlage zu bestimmen, als zum Beispiel vor Überschwemmungen wie die am 9. Oktober zu warnen. Die komplizierte Koordination verschiedener Stellen beim Festlegen der Wetterwarnung Rot habe diese zudem weiter verzögert.

Der Bericht schlägt mögliche Verbesserungen des Wetteramts vor, um künftig besser vor möglichen lokalen Auswirkungen von Unwettern zu warnen. Dazu müsste zum Beispiel die Frequenz erhöht werden, mit der die Wetterstationen ihre Daten übermitteln. /tg