Dem Bürgermeister von Palma de Mallorca, Antoni Noguera, droht rechtlicher Ärger wegen des Verbots der Ferienvermietung im Fall von Apartments. Die Justizbehörden haben eine Klage des spanienweiten Branchenverbands Fevitur zugelassen. Dieser argumentiert, dass Berichte "willkürlich" und "fern der Realität" angefertigt worden seien, um der Ferienvermietung in Palma ein Ende zu bereiten. Nun wird wegen Verdachts auf Amtsmissbrauch ermittelt, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet.

Das Verbot ist Teil des sogenannten Zonen-Plans auf Mallorca, den der Inselrat für die umliegenden Gemeinden und Palma für das Gebiet der Balearen-Hauptstadt erarbeitet haben. In diesem ist festgelegt, wo und unter welchen Voraussetzungen an Urlauber vermietet werden darf. Der Zonenplan wurde auf der Basis des balearischen Tourismusgesetzes aufgelegt, das zwar einerseits auch die Vermietung von Apartments an Urlauber erstmals prinzipiell erlaubt, andererseits aber die Regeln und die Strafen verschärft.

Hinter der Klage steckten politische Interessen, argumentierte Bürgermeister Noguera am Freitag. Der Branchenverband verfolge die Interessen "konkreter Gruppen", die Gemeinde Palma das Allgemeininteresse. Er sei nicht beunruhigt, im übrigen habe man noch keine offizielle Mitteilung der Justizbehörden erhalten.

Die Ferienvermietung wird speziell in Palma de Mallorca als Hauptursache angesehen, dass sich viele Einheimische keine Wohnung mehr leisten können. Auch nach dem Verbot werden weiterhin in großem Stil Apartments an Urlauber vermietet. /ff

Hintergrund: Restriktionen, Zonen-Karte, Gästebetten - das sind die neuen Regeln in der Ferienvermietung auf Mallorca