Im Prozess gegen Bartolomé Cursach, den sogenannten Discokönig von Mallorca, und seine Mitangeklagten kommt es jetzt zum Showdown. Während die Verteidiger wegen mutmaßlich illegaler Ermittlungsmethoden die Einstellung des gesamten Verfahrens fordern, schließen sich Unternehmer, die sich als Opfer des Discokönigs sehen, in einem Verband zusammen. Am Mittwoch (24.4.) wollen sie gemeinsam gegen die drohende Einstellung des Verfahrens demonstrieren.

Wie berichtet, wird Cursach beschuldigt, Mafia-ähnliche Strukturen aufgebaut zu haben, um sich eine Monopolstellung im lukrativen Nachtleben rund um die Bucht von Palma de Mallorca zu sichern. Mit ihm sitzen ehemalige Polizeichefs, Politiker, Beamte und weitere Unternehmern auf der Anklagebank. Cursach, zu dessen Gruppe Großdiskotheken wie Megapark, Tito's und BCM gehören, saß über ein Jahr in U-Haft und ist inzwischen unter Auflagen auf freiem Fuß.

Ein inzwischen vom Fall abberufener Ermittlungsrichter - Manuel Penalva -, ein vorübergehend vom Dienst suspendierter Staatsanwalt, - Miguel Ángel Subirán -, und vier Ermittler der auf Wirtschaftskriminalität spezialisierten Soko der Nationalpolizei stehen jedoch im Verdacht, bei den Ermittlungen gegen Cursach, illegale Methoden angewendet zu haben. Handynachrichten der Ermittler legen den Verdacht nahe, dass Zeugen in dem Fall vor ihren Aussagen instruiert wurden.

Bartolomé Sbert, Cursachs engster Mitarbeiter und mit ihm auf der Anklagebank, ließ inzwischen durch seinen Verteidiger die Einstellung des Verfahrens beantragen. Cursach und die weiteren Mitangeklagten kündigten ähnliche Schritte an. Auch die Frist für das Ermittlungsverfahren sei im vergangenen Monat abgelaufen, erklärten die Cursach-Verteidiger und drängen die Justiz nun, Entscheidungen zu treffen. /tg