Die Entscheidung der Balearenregierung, dass wegen der Corona-Epidemie große Teile der Diskotheken und Nachtclubs auf Mallorca in diesem Jahr nicht, oder nur mit eingeschränktem Betrieb öffnen dürfen, hat dazu geführt, dass nun vermehrt illegale Partyanbieter aktiv werden. Das lamentiert zumindest der Vorsitzende der Vereinigung der balearischen Nachtlokale (Abone), Jesús Sánchez. Er verweist auf eine Werbeanzeige, die Menschen zu einer Pool-Party auf einer privaten Villa, inklusive DJ, Grillen und Alkoholausschank motivieren sollen - mit einem All-Inklusive-Paket für 60 Euro.

"Das ist nur ein Beispiel, wir haben rund 30 solcher illegalen Party-Angebote entdeckt. In privaten Chalets, in Restaurants oder sogar auf einem Golfplatz in Magaluf, wo eigentlich jede Art der Nachtvergnügungsveranstaltungen untersagt sind", so Sánchez weiter. Er vermutet, dass die Dunkelziffer der illegalen Partyanbieter noch viel höher liegt.

Es habe immer schon kommerzielle Partys auf Privatfincas ohne Genehmigung gegeben, so Sánchez weiter. Er kritisiert aber, dass die Polizei nicht härter durchgreife, gerade jetzt, wo jegliche Art der Feiern wegen des Coronavirus verboten sind. "Da gibt es ja nicht einmal Einlassbeschränkungen oder irgend jemanden, der darauf achtet, dass die Abstandsregeln eingehalten werden. Und gleichzeitig dürfen wir legalen Club- und Discobetreiber nicht öffnen, obwohl wir alle Hygienemaßnahmen einhalten wollen."

Die Balearenregierung hatte kürzlich bekannt gegeben, dass Nachtlokale, die mehr als 300 Menschen fassen können, nicht öffnen dürfen, um die Ansteckungsgefahr durch Covid-19 zu minimieren. Auch an der Partymeile "Ballermann" an der Playa de Palma bedeutet das in dieser Saison ein Aus für viele große Feiertempel. /somo