Meinung | Inselstimmen
Weihnachtsfest mit sozialen Unterschieden
Die Insel erlebt das Fest der Familie und des Konsums in großer Verunsicherung, schreibt der mallorquinische Soziologe Antonio Tarabini
Das Weihnachtsfest hat zunehmend einen nicht religiösen Charakter. Im Mittelpunkt steht das Zusammenkommen der Familie. Und es gibt eine wachsende Tendenz, an diesen Tagen zu verreisen. Gleichzeitig ist es der Höhepunkt des Konsums. Gewöhnlich rücken wir außerdem die positiven Aspekte unseres Lebens in den Fokus, das Unglück bleibt für kurze Zeit außen vor.
Dabei ist unsere persönliche, familiäre und soziale Realität vielschichtig. Die Einkommensunterschiede in Spanien sind größer als in den meisten anderen EU-Ländern, die soziale Kluft wächst.
Mit dem Risiko der wirtschaftlichen und sozialen Ausgrenzung leben
Das hohe Wirtschaftswachstum hat auch auf den Balearen vor allem die Oberschicht und die obere Mittelschicht begünstigt. Die unteren Schichten – Langzeitarbeitslose, Rentner mit sehr niedrigen Renten, Arbeitnehmer mit prekären Arbeitsverträgen – leben mit dem Risiko der wirtschaftlichen und sozialen Ausgrenzung.
Laut Statistik müssen diese Menschen 80 Prozent ihres Einkommens für Wohnen und sonstige Lebenshaltungskosten ausgeben. Dafür verzichten sie auf andere Ausgaben wie Schulkantinen oder medizinische Behandlung, die nicht vom öffentlichen System abgedeckt werden. Die Behörden versuchen, die Notlagen mit diversen Programmen anzugehen, ebenso wichtig ist aber die Armutsprävention.
Mittelschicht befürchtet Verlust der beruflichen Stabilität
Die Mittelschicht – Angestellte, Selbstständige, Festangestellte, Kleinunternehmer – lebt trotz Job mit Unsicherheiten und Ungewissheiten: Es droht ein Verlust der beruflichen Stabilität oder der Aussichten auf persönliche und familiäre sozioökonomische Verbesserungen.
Vor allem die Zentral- und Landesregierung sollten sich darauf konzentrieren, strukturelle Maßnahmen zu ergreifen: Um eine produktive und soziale Wirtschaft zu gewährleisten, sind eine Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns, der Renten und der Tarifverträge unabdinglich.
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