Angesichts der Pläne der spanischen Zentralregierung, ein Bezahlsystem für die Nutzung von Schnellstraßen und Autobahnen einzuführen, hat der Inselrat auf Mallorca klargestellt, dass es auf der Insel keine Maut geben soll: "Der Inselrat Mallorca will weder jetzt noch in der Zukunft Gebühren für die Nutzung der Straßen auf der Insel erheben", stellte die Institution in einer Erklärung vom Donnerstag (6.5.) fest.

"Unsere Politik besteht darin, Mautgebühren zu beseitigen, nicht sie zu erheben", hieß es weiter mit klarer Anspielung auf die Aufhebung der Mautgebühr des Sóller, der durch eine frühzeitige Beendigung der Konzession kostenlos wurde.

Als Begründung dafür, dass die Entscheidung der spanischen Regierung angeblich keine Folgen auf Mallorca hätte, heißt es: "Die Pläne der Regierung gelten nicht für die Insel, weil es auf Mallorca keine Straßen gibt, für die der Zentralstaat zuständig ist. Alle Fernverbindungen sind Kompetenz des Inselrats."

Der Inselrat reagierte damit auf eine Kritik aus der Partei Més. Der Abgeordnete Josep Ferrà hatte die Entscheidung der Regierung in Madrid kritisiert und behauptet, dass auf Mallorca drei Straßen von der Entscheidung betroffen wären: die Autostraße zwischen Palma und Peguera, sowie die Straßen, die von Palma jeweils nach Sa Pobla und Llucmajor führen.

Die spanische Regierung plant ein Mautsystem nach dem Vorbild Portugals. Demnach würden bis 2024 auf mehrspurigen Autostraßen elektronische Bezahlsysteme eingerichtet, die zwar keine Schranken notwendig machen, aber die Nutzer für das Befahren der Wege zur Kasse bitten.

Bei der Maßnahme handelt es sich um eine Forderung aus Brüssel. Einerseits soll auf diese Weise das enorme staatliche Defizit für den Erhalt der Straßen ausgeglichen werden. Andererseits soll die Maut beitragen, nachhaltigere Verkehrssysteme zu fördern. /tg