Benzinpreise steigen: Wo kann man auf Mallorca noch günstig tanken?

Wer Geld sparen will, sollte Tankstellen in Gewerbegebieten ansteuern

Ein Mann tankt.

Ein Mann tankt. / Marta Fernández Jara / Europa Press

Pere Morell, Ralf Petzold, Isa Hoffinger

Wie in jedem Sommer zur Hauptsaison sind Mallorcas Straßen in diesen Tagen voll, trotz der gestiegenen Preise für Kraftstoff. Nicht nur der Verkehr kostet Urlauber, die mit dem Mietwagen unterwegs sind, Nerven, auch das Warten an den Tankstellen kann Zeit und Energie rauben. Seit dem Ukraine-Konflikt schnellen die Preise für Kraftstoff immer wieder gewaltig nach oben. Da lohnen sich ein Preisvergleich und die richtige Wahl der Tankstelle.

Die Kosten für Benzin und Diesel sind hoch. Der Anstieg liegt beim bleifreien Benzin im Schnitt bei etwa 10 Prozent seit Anfang Juli und erreicht im Jahr 2023 seinen bisherigen Höchststand.

Abgesehen von einer kleinen Erholungspause Ende Juni stiegen die Beträge seit Mitte Mai 2023 kontinuierlich. Das Tanken von Benzin ist für Verbraucher deutlich teurer als vor einem Jahr, als ein Rabatt von 20 Cent galt. Der durchschnittliche Preis für Benzin auf Mallorca beträgt aktuell 1,81 Euro, das sind zwar drei Cent weniger als im Vorjahr mit 1,84 Euro, wobei damals noch der Rabatt dazukam und der Literpreis nur 1,64 Euro betrug.

Wo ist es am günstigsten?

Die Autonetoil in der Calle de Son Pendola hat das günstigste Benzin in Palma, der Preis beträgt 1.679 Euro, während Diesel 1.509 Euro kostet. „Ich komme hierher, weil es billig ist“, sagte der Autofahrer Ricardo Martínez gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Er beurteilt die Situation pessimistisch und glaubt, dass „keine Regierung in der Lage sein wird", den Anstieg zu stoppen.

Manuel Fernández erklärte: „Obwohl diese Tankstelle die günstigste ist, ist sie immer noch höllisch teuer.“ Auch er achtet auf jeden Cent, wegen der Inflation und der Belastung durch hohe Energiepreise, die Niedrigverdienern zu schaffen machen. „Ich mache lieber einen kleinen Umweg als zu der nächstgelegenen Tankstelle zu fahren, die viel teurer ist“, sagt Fernández.

Wo ist es am teuersten?

Das teuerste Benzin in Palma hat die Son Granada BP, der Preis für Benzin liegt bei 1,85 Euro, für Diesel bei 1,75 Euro. An dieser Tankstelle, die zentral gelegen ist, sind fast nur Touristen anzutreffen, die im Urlaub keine Zeit verlieren möchten. „Ich komme hierher, weil diese Tankstelle in der Nähe meiner Unterkunft liegt und ich finde es nicht sehr teuer“, sagte Charlie Brown, ein englischer Tourist, zu der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Pau Carbonell besitzt ein Elektroauto und glaubt, dass es sich um eine lohnende Investition handelt. „Wer es sich leisten kann, sollte sich ein Elektroauto kaufen, da kann man viel sparen.“ Carbonell erklärt, dass er alle 100 Kilometer „ungefähr 8 bis 9 Euro“ weniger zahle. „Im Vergleich zu einem Benziner gibt es fast keine technischen Probleme, das sind alles Vorteile“, sagt er.

Selbstbedienung ist billiger

Touristen hilft das nicht viel, die Nachfrage ist hoch, zwischen August 2022 und Juli 2023 wurden insgesamt etwa 8.140 Mietwagentage mit Elektroautos auf Mallorca gezählt. Das sind immerhin 81 Prozent Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allerdings ist die Suche nach Ladestationen nicht unaufwendig.

In der Regel sind Tankstellen mit Personal teurer. Viele Tankstellen auf der Insel haben komplett auf einen Selbstbedienungsbetrieb umgestellt. Ein Kassenhäuschen mit Geschäft fehlt dort. In der Nähe der Zapfsäulen sind Automaten zum Bezahlen zu finden. Es muss zuerst bezahlt werden. Meist bietet der Automat die Möglichkeit „Volltanken“ (lleno) an. Wer mit Karte bezahlt, bekommt erst mal angezeigt, dass ein höherer Betrag (etwa 200 Euro) bezahlt wird. Im Endeffekt wird aber nur der tatsächlich getankte Betrag abgebucht. Am besten ist, solche Möglichkeiten zu nutzen oder Zapfsäulen auf Landstraßen und in Gewerbegebieten anzufahren.

Wann die Lage sich entspannen wird, ist nicht absehbar. Grund zur verhaltenen Freude haben im Moment nur Fahrer von Dieselfahrzeugen. Der Preis für Diesel ist von 1,91 Euro im vergangenen Jahr auf 1,71 Euro in diesem Jahr gesunken.

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