Sie waren geradezu Profis und konnten selbst Sicherheitsschlösser spielend leicht öffnen - jetzt hat die Nationalpolizei vier mutmaßliche Mitglieder einer Diebesbande festgenommen. Sie sollen rund 50 Wohnhäuser in Palma de Mallorca geplündert haben.

Nicht nur was das Öffnen von Schlössern anging, sollen die Männer Experten gewesen sein. Auch ihre gesamte Vorgehensweise stuft die Nationalpolizei in einer Pressemitteilung als gut durchdacht und organisiert ein. So sollen die Bandenmitglieder aus Mazedonien allesamt falsche Pässe benutzt und sich zunächst in Hotels und Hostels eingemietet haben, um ihren Aufenthaltsort zu verschleiern. Gleichzeitig mieteten sie unter falschem Namen eine Wohnung in Andratx.

Sicherheitsschlösser geöffnet

Den Angaben der Polizei zufolge waren die Beamten den Kriminellen, die wohl im Mai mit einem Urlauberflieger auf die Insel kamen, seit Wochen auf den Fersen. Direkt nach Ankunft auf Mallorca hätten die Männer damit begonnen, sich an den Sicherheitsschlössern von mittel- bis höherklassigen Häusern in Palma zu vergehen. Dabei nutzten sie meist die sogenannte "Impresioning"-Technik, bei der es ihnen gelang, Sicherheitsschlüssel nachzumachen und dann in die Häuser zu gelangen, ohne das Schloss zu zerstören. Sie waren stets tagsüber aktiv, wenn die Bewohner gerade nicht im Haus waren, klopften zunächst an und drangen - wenn niemand sich meldete - in die Wohnungen oder Häuser ein. 

Ein Teil der Beute, die die Nationalpolizei sicherstellen konnte Nationalpolizei

Einmal im Inneren der Domizile angelangt, nahmen die Diebe Bargeld, Schmuck oder andere kleinere Wertgegenstände mit. Insgesamt sollen sie für Einbrüche in rund 50 Haushalten in Palmas Stadtvierteln Son Espanyolet, Plaça dels Patins, Es Fortí, Bons Aires und rund um den Carrer Aragó verantwortlich sein.

Durchbruch am Freitag

Am vergangenen Freitag (19.8.) gelang der Nationalpolizei dann der Durchbruch. Vier Mazedonier zwischen 25 und 36 Jahren konnten festgenommen werden, auch große Mengen an Diebesgut wurden sichergestellt. Nur einer der Männer war vorbestraft. Alle vier wurden in Untersuchungshaft gebracht. /somo