Verfahren gegen mutmaßliche Betrüger der "Durchfall-Masche" auf Mallorca eingeleitet
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, Teil einer organisierten Bande gewesen zu sein, die mehr als 200.000 Euro durch vorgetäuschte Lebensmittelvergiftungen von Mallorca-Urlaubern ergaunerte
Im Zusammenhang mit der sogenannten "Durchfall-Masche" leitet ein Gericht auf Mallorca ein Verfahren wegen Betrugs gegen acht Menschen ein. Wie die zuständige Richterin am Mittwoch (25.1.) erklärte, handele es sich mutmaßlich um eine "organisierte Bande", die gezielt britische Mallorca-Urlauber dazu angestiftet haben soll, vorzutäuschen, dass sie sich in ihren Hotels eine Lebensmittelvergiftung eingefangen haben . Das Ziel war, rückwirkend von den Hoteliers und Reiseveranstaltern eine Entschädigung zu bekommen. Insgesamt sollen die Angeklagten so "deutlich mehr als 200.000 Euro" ergaunert haben.
Daten wurden an Anwälte übergeben
Konkret handelt es sich um Fälle aus den Jahren 2016 und 2017. Systematisch sollen die Beschuldigten Daten von Touristen aus Großbritannien auf der ganzen Insel gesammelt haben und diese dann dazu gebracht haben, vorgefertigte Formulare auszufüllen, in denen sie angaben, durch das Hotelessen erkrankt zu sein. Der Kopf der Bande soll aus zwei Geschwistern bestanden haben, die sogar ein Unternehmen gegründet haben, um die gesammelten Daten an Anwälte in England auszuhändigen. Diese wiederum erwirkten dann mittels einer Sonderregelung im britischen Recht finanzielle Entschädigungen.
Bande stellte Mitarbeiter ein
Um im großen Stil handeln zu können, sollen die Geschwister laut der Anklage mehrere Mitarbeiter angeheuert haben, die gezielt in die Hotels gingen, um Urlauberdaten abzugreifen. Den Touristen bot die Bande an, sich um den Papierkram zu kümmern, wenn sie dafür einen Teil der rückerstatteten Reisekosten behalten dürften. /somo
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