Exzesstourismus der Reichen: Hubschrauber sorgen für Ärger in Colònia de Sant Jordi auf Mallorca

Gleich vier Helikopter landeten am Donnerstag auf einem Privatgrundstück in der Gemeinde Ses Salines. An Bord befanden sich Schweizer Urlauber

Hubschrauber auf dem Anwesen in Colònia de Sant Jordi

Hubschrauber auf dem Anwesen in Colònia de Sant Jordi / DM

Maria Homar / MZ

Ärger bei den Anwohnern in Colònia de Sant Jordi im Süden von Mallorca: Am Donnerstag (10.8.) sind gleich vier Hubschrauber auf einem Privatgrundstück gelandet. Dieses befindet sich in der Nähe einer Straße, an der auch Stromkabel entlangführen. Die Helikopter seien in der Nähe dieser Kabel vorbeigeflogen und hätten somit Passanten und Autos in Gefahr gebracht.

Passagiere waren Schweizer

Mehr als zehn Personen seien aus den Helikoptern ausgestiegen. Medienberichten zufolge hätten die Passagiere direkt nach Ankunft angefangen, sich zu betrinken. MZ-Informationen soll es sich dabei um Schweizer gehandelt haben, die zu der Reise auf Ibiza aufgebrochen sind. Das Grundstück, das offenbar über eine Ferienvermietungslizenz verfügt, wurde kürzlich von einem belgischen Ehepaar erworben. Schon vor der geräuschvollen Ankunft der Hubschrauber habe es dort Beschwerden wegen Lärms gegeben.

Hubschrauber  über dem Anwesen in Colònia de Sant Jordi.

Hubschrauber über dem Anwesen in Colònia de Sant Jordi. / DM

Zudem sei es nicht gestattet, dass Hubschrauber auf ländlichem Boden landen. Dies sei nur auf speziell ausgewiesenen Zonen möglich und unabhängig davon, ob der Besitzer des Anwesens die Erlaubnis erteilt hat, so die Anwohner. Die Ortspolizei der Gemeinde Ses Salines, zu der Colònia de Sant Jordi gehört, erklärte, man habe Kenntnis von dem Vorfall. Die Ermittlungen lägen aber bei der Guardia Civil in Santanyí. Diese war am Freitag zunächst nicht für ein Statement zu erreichen.

Party auf Booten im Mai

Gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" drückten die Nachbarn der Hubschrauber-Finca die Sorge aus, dass sich solche Vorkommnisse in Zukunft wiederholen. Die Anwohner von Colònia de Sant Jordi sind leidgeprüft, was den Exzesstourismus von vermögenden Urlaubern in diesem Sommer angeht. Schon Anfang Mai konnten die Anwohner des kleinen Küstenörtchens in einer Nacht kein Auge zudrücken, weil auf mehreren Booten in der Nähe des Hafens eine laute Party feierten. Die Polizei erklärten den enttäuschten Bewohnern damals, man habe keine Handhabe gegen diese Art von Exzessen.

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