GPS leitet Lieferwagen auf einer Finca-Zufahrt auf Mallorca in den Graben

Gut beraten ist, wer nicht blind dem GPS vertraut. Gerade auf Mallorca, wo längst nicht alle Gässchen, verzweigte Feldwege und Finca-Zufahrten von den oft gar nicht so intelligenten Ortungssystemen erfasst sind. Diese Erfahrung machte jetzt ein Lieferwagenfahrer, der sich in den Hügeln bei Esporles am Fuße der Serra de Tramuntana verirrte.

Der Mann sollte in der Siedlung Ses Rotgetes de Canet eine Lieferung in der Umgebung der Balearen-Universität aushändigen. Das GPS führte ihn über einen Feldweg in Richtung des Anwesens Son Mallol, wo ein Schweizer ein luxuriöses Weingut unterhält.

Der breite Feldweg schien anfangs durchaus vertrauenswürdig. Dann aber verengte er sich zusehends, und immer mehr Bauschutt säumte die Piste. Langsam dämmerte dem Fahrer, dass er sich auf einer falschen Spur befand. Er beschloss zurückzufahren.

Dann landete der Wagen im Graben

Das Wendemanöver aber scheiterte. Das Fahrzeug schlitterte weg. Der Fahrer verlor die Kontrolle. Der Lieferwagen landete in einem Graben. Die Versuche, ihn da wieder mit zwei kleinen Baukränen herauszuziehen, scheiterten. Tags darauf mussten zwei ortskundige Anwohner mit einem Traktor anrücken, um den Lieferwagen wieder auf den Feldweg zu holen.

Dass GPS-Systeme in die Irre leiten, kommt auf Mallorca immer wieder vor. Im Feuchtgebiet bei dem Naturstrand Es Trenc etwa kann die Suche nach Flamingos schon mal im Schlamm enden. Auch in der Altstadt von Palma werden ortsunkundige Urlauber, die sich auf Google Maps verlassen, regelmäßig in das eigentlich nur den Anwohnern vorbehaltene enge Gassengewirr geführt oder sogar auf die Stadtmauer vor der Kathedrale. Nach verunglückten Wendemanövern musste hier schon manch ein Mietwagenfahrer Hilfe herbeirufen.