Es war wohl Mord: Deutscher Autobahntoter von 2022 wurde auf Mallorca aus fahrendem Wagen gestoßen

Überraschende Wende im Fall Tim V.: Zunächst war von dem Leichtsinn eines Betrunkenen ausgegangen worden

Beamte der Guardia Civil bei einer nächtlichen Kontrolle (Archivbild)

Beamte der Guardia Civil bei einer nächtlichen Kontrolle (Archivbild) / Guardia Civil

Der Fall warf von Beginn an viele Fragen auf, jetzt glaubt die Nationalpolizei auf Mallorca, Antworten zu haben: Tim V., der 20-jährige deutsche Urlauber, der 2022 auf der Flughafen-Autobahn zu Tode gefahren wurde, hat sich nicht aus Leichtsinn oder womöglich betrunken auf die Fahrbahn begeben und sich dort hingelegt, sondern wurde aus einem fahrenden weißen Lieferwagen gestoßen. Die Polizei geht von Mord aus, es gibt drei Festnahmen. Details sollen am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden.

Tim V. war gegen 22.30 Uhr am 8. Oktober 2022 von einem Renault Clio überfahren worden, dessen Fahrerin nicht mehr ausweichen konnte. Der nur leicht bekleidete 20-Jährige lag zu diesem Zeitpunkt auf der Fahrbahn. Ort des Geschehens: die Flughafenautobahn auf Höhe von Kilometer 10,9, kurz hinter Ausfahrt 11 an der Playa de Palma, in Richtung Palma.

Die Polizei ging zunächst davon aus, dass sich der Mann verirrt und betrunken auf die Fahrbahn gelegt hatte. Die Ausfahrt ist nicht beleuchtet, es ist durchaus möglich, sich von der Playa de Palma kommend dorthin zu verirren, wie auch eine Ortsbesichtigung der MZ ergab. An diesem Autobahnabschnitt war es immer wieder zu tödlichen Unfällen gekommen.

Fahrerin des Renault Clio alarmierte die Polizei

Die Ermittlungen der Polizei aber haben nun ergeben, dass der 20-Jährige aus einem fahrenden Wagen gestoßen wurde. Nach dem Aufprall soll er bewusstlos liegen geblieben sein. Die Fahrerin des Renault Clio sah den Mann auf der Fahrbahn liegen, konnte ihn aber nicht mehr umfahren. Sie hielt an und alarmierte die Polizei. Die herbeigeeilten Beamten und Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Deutschen feststellen. Alles deutete zunächst auf den Leichtsinn eines Betrunkenen hin.

Doch es war wohl Mord. Die Nationalpolizei hat in diesem Zusammenhang drei Personen festgenommen. Weitere Details der Ermittlungen sollen am Freitag (27.10.) auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Mit den Ermittlungen betraut ist die Mordkommission der Nationalpolizei.