Bekannter Architekt soll seine Ex-Frau auf Mallorca um 50 Millionen Euro betrogen haben

Der Schwiegervater des Herzogs von Huesca leitete Einkünfte seines Unternehmens auf Konten in Peru um. Jetzt steht er in Madrid vor Gericht

Der Architekt und Unternehmer Fernando Palazuelo vor Gericht.

Der Architekt und Unternehmer Fernando Palazuelo vor Gericht. / Efe

Dem ehemals auf Mallorca ansässigen Architekten Fernando Palazuelo wird derzeit vor dem Nationalen Gerichtshof in Madrid der Prozess gemacht. Der Vorwurf: Er soll seine ehemalige Gattin um rund 50 Millionen Euro betrogen haben. Die Staatsanwaltschaft fordert fünf Jahre Gefängnis.

In dem Fall geht es um die Firma Arte Express, die der 68-Jährige lange Jahre mit seiner ehemaligen Frau Sofía Barroso betrieb. Die Eheleute kauften im Rahmen der Gesellschaft alte Gebäude, restaurierten sie und verkauften sie weiter. Vor einigen Jahren zog Palazuelo nach Peru. Dort betrieb er das Geschäftsmodell erfolgreich weiter. In dem südamerikanischen Land begann er eine Affäre mit einer Architektin, das Paar bekam ein Kind. Der Unternehmer verheimlichte dies aber vor seiner Familie, die auf Mallorca geblieben war.

Einkünfte auf Konten in Peru umgeleitet

Doch die Ehefrau und die vier Kinder wurden skeptisch. Sie stellten fest, dass der Familienvater die Einkünfte der Firma Arte Express auf Konten in Peru umleitete, über die er die alleinige Vollmacht besaß. Insgesamt soll es sich bei dem umgeleiteten Vermögen um 50 Millionen Euro gehandelt haben. Arte Express ging aufgrund der fehlenden Mittel pleite.

Wie verhärtet die Fronten sind, zeigte sich vor Gericht, denn alle vier Kinder aus der Ehe entschlossen sich, zugunsten der Mutter auszusagen. Dass der Prozess auch bei Klatschmedien auf großes Interesse stößt, liegt daran, dass Tochter Sofía mit dem Herzog von Huesca und zukünftigen Herzog von Alba, Fernando Fitz-James Stuart y Solísm, verheiratet ist. Das Herzogtum gilt als eines der ältesten Adelsgeschlechter Spaniens. Palazuelo war bei der Hochzeit vor fünf Jahren nicht anwesend.

Nicht das einzige Verfahren

Es ist nicht das einzige Verfahren, in das Palazuelo verwickelt ist. Im Februar kommenden Jahres muss er vor Gericht in Palma erscheinen. Dort soll darüber geurteilt werden, ob der Architekt dem Finanzamt 1,6 Millionen Euro vorenthalten hat. In dem Fall geht es um den Verkauf des historischen Gebäudes Torres del Temple an das Rathaus Palma im Jahr 2005. Die Anklage fordert sechs Jahre Gefängnis.

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