Steuerbetrug in Höhe von 21 Millionen Euro: Deutscher im Versteck auf Mallorca festgenommen

Der Unternehmer soll während der Corona-Pandemie groß Kasse gemacht und vor den Behörden auf die Insel geflohen sein

Archivfoto: Die Guardia Civil nahm den Deutschen fest.

Archivfoto: Die Guardia Civil nahm den Deutschen fest. / Guardia Civil

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Die Guardia Civil hat am Donnerstag (21.12.) einen Deutschen auf Mallorca festgenommen, dem in Deutschland ein Steuerbetrug in Höhe von 21 Millionen Euro vorgeworfen wird. Wie die mallorquinische Zeitung "Ultima Hora" berichtet und die Guardia Civil der MZ bestätigte, versteckte sich der Unternehmer auf einer Finca in Sant Llorenç vor der Justiz.

Wie der Steuerbetrug im Detail funktionierte, ist noch nicht bekannt. Der um die 60 Jahre alte Deutsche soll während der Corona-Pandemie im großen Stil medizinische Produkte gekauft und weiterverkauft haben. Dabei unterschlug er wohl die Mehrwertsteuer.

Abgeschottet auf dem Dorf auf Mallorca gelebt

Die Staatsanwaltschaft von München soll dem Mann schon länger auf der Spur gewesen sein. Als die ersten Briefe mit Nachfragen nach den verbliebenen Steuern einflatterten, setzte sich der Deutsche nach Mallorca ab. Hier soll der Unternehmer relativ abgeschottet auf einer Finca gelebt und darauf geachtet haben, dass er nicht auffällt.

Kürzlich erfuhren die Steuerfahnder, dass der Deutsche nach Mallorca geflohen war. Doch es war gar nicht so einfach, ihn auf der Insel ausfindig zu machen. Schließlich versuchte er, alle Spuren zu verwischen. Die deutschen Behörden baten daher die Guardia Civil um Hilfe, die den Mann letztlich in Sant Llorenç aufspürte.

Nach Festnahme kam der Deutsche direkt ins Krankenhaus

Der Deutsche soll bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet haben. Allerdings fühlte er sich kurze Zeit später unpässlich und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Eine genaue Diagnose ist derzeit nicht bekannt. Es wird jedoch damit gerechnet, dass er in Kürze dort entlassen wird und in den Arrest verlegt werden kann. Sein erstes Anliegen ist es nun wohl, eine Auslieferung nach Deutschland zu verhindern. Dafür suchte sich der Unternehmer bereits einen Anwalt auf Mallorca.