Polizei holt deutschen Brandstifter auf Mallorca aus dem Gefängnis - um ihn erneut festzunehmen

Der Mann sitzt bereits eine achtjährige Haftstrafe ab, weil er nahe Esporles mehrere Waldbrände gelegt hat

Die Polizei verhaftete den Deutschen erneut.

Die Polizei verhaftete den Deutschen erneut. / Policía Nacional

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Die Nationalpolizei auf Mallorca hat am Mittwoch (14.2.) einen deutschen Gefängnisinsassen aus seiner Zelle geholt, um ihn umgehend erneut wegen Brandstiftung festzunehmen. Wie aus einer Pressemitteilung vom Montag (19.2.) hervorgeht, konnten die Ermittler Marcel S. zwei Containerbrände in Palma zuschreiben.

Dazu kam es am 7. September und 30. Oktober 2023 im Stadtviertel Marqués de la Fontsanta, hinter dem Bahnhof an der Plaça d'Espanya und dem Carrer Aragó. Die Feuerwehr konnte damals die Brände löschen und größeren Schaden verhindern. Im Zuge der Ermittlungen gelang es der Polizei, den Deutschen als Täter zu identifizieren.

Erst Mitte Februar war der Deutsche wegen eines anderen Brandes vor Gericht zitiert worden. Im Jahr 2019 brannte ein Auto der Waldbehörde Ibanat in Palma. Ein Augenzeuge sah Marcel S. kurz zuvor, beobachtete aber nicht, wie dieser das Feuer legte. Das reichte der Richterin nicht als Beweis aus.

Im August 2019 zwei Waldbrände gelegt

Die Waldbrände, für die er im Gefängnis sitzt, ereigneten sich im August 2019 in der Nähe von Esporles. 9.120 Quadratmeter Wald sowie ein Ibanat-Fahrzeug brannten bei zwei Feuern ab. Die Polizei erwischte den Deutschen wenige Tage später, als er offenbar einen dritten Waldbrand legen wollte.

Nicht vor Gericht erschienen

Der Untersuchungsrichter setzte den Deutschen damals zunächst wieder auf freien Fuß., allerdings erschien Marcel S. weder im Oktober 2022 noch im darauf folgenden Jahr zum angesetzten Gerichtstermin. Die Polizei fahndete mit einem Haftbefehl nach dem um die 50 Jahre alten Mann und fand ihn im November 2023 im Parc de ses Estaciones in Palma. Ende Januar verurteilte ihn ein Richter zu acht Jahren Haft sowie knapp 13.000 Euro Bußgeld.