Nach Schiffbruch vor Menorca: Sechs Urlauber aus dem Krankenhaus entlassen
Das Unglück hatte sich am Sonntagmittag (31.3.) ereignet. Der Kapitän des Bootes kam bei dem Zwischenfall ums Leben
Nach dem schweren Unglück am Ostersonntag (31.3.), bei dem der Kapitän eines Bootes ums Leben kam, sind die übrigen Passagiere aus dem Krankenhaus Mateu Orfila auf Mallorcas Nachbarinsel Menorca entlassen worden. Das berichtet die Online-Zeitung "Menorca - Es Diari".
Demnach handelte es sich um zwei Frauen im Alter von 50 und 55 Jahren, zwei Männer im Alter von 40 und 44 Jahren, einen 16-jährigen Jugendlichen und ein zehnjähriges Mädchen. Anders als zunächst berichtet, sollen die Urlauber nicht aus Frankreich, sondern aus der Schweiz stammen. Mit Ausnahme des Kindes waren alle wegen Unterkühlung in die Notaufnahme gekommen. Das Mädchen kam derweil in die Pädiatrie zur Beobachtung.
Unglücksursache unbekannt
Das Unglück hatte sich am Sonntagmittag vor Sa Mesquida im Inselosten ereignet. Wie es zu dem Kentern kam, ist noch unbekannt. Offenbar hatte das Boot ein Leck und lief mit Wasser voll.
Die Personen an Bord hatten genügend Zeit, um einen Notruf abzugeben und sich die Rettungswesten überzuziehen, falls sie das nicht vorher schon getan hatten. Ein Inselbewohner sah mit seinem Fernglas das eine Seemeile vor der Nordwestküste gekenterte Boot und die Personen im Wasser. Er informierte die Notrufzentrale, die um 13.15 Uhr einen Helikopter losschickte. Der Hubschrauber sammelte fünf Personen ein. Ein Boot, das in der Nähe war, reagierte auf den Notruf und fischte das Kind und einen Erwachsenen aus dem Wasser. Der Kapitän, ein 60-jähriger Spanier, starb später im Krankenhaus.
Die Guardia Civil ermittelt nun, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Das ist jedoch gar nicht so einfach. Denn das gekenterte Boot ist untergegangen und konnte nicht geborgen werden.
Zweiter tragischer Unfall binnen weniger Monate vor Menorca
Erst im vergangenen August verstarben zwei Deutsche bei der Überfahrt von Menorca nach Mallorca. Die Segler waren trotz einer Unwetterwarnung in See gestochen und galten eine Woche lang als vermisst. Ihre leblosen Körper wurden auf Mallorca angespült. Die DNA-Untersuchung bestätigte, dass es sich um einen deutschen Tierarzt und seinen Sohn aus dem Großraum Frankfurt handelte. /rp/pss
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