Schiffbruch vor Menorca: Kapitän stirbt, Urlauberfamilie kommt mit Unterkühlung ins Krankenhaus

Das Boot lief plötzlich voll mit Wasser und sank. Die Guardia Civil ermittelt nun

Ein Hubschrauber der Seenotrettung

Ein Hubschrauber der Seenotrettung / Claudia Piscitelli/Salvamento Maritimo

Bei einem Schiffsunglück vor Mallorcas Nachbarinsel Menorca ist am Sonntagmittag (31.3.) der Kapitän des Bootes verstorben. Die weiteren Passagiere, eine Urlauberfamilie aus Frankreich, kamen mit einer Unterkühlung ins Krankenhaus.

Wie es zu dem Kentern kam, ist noch unbekannt. Offenbar hatte das Boot ein Leck und lief voll mit Wasser. Die Personen an Bord hatten genügend Zeit, um einen Notruf abzugeben und sich die Rettungswesten überzuziehen, falls das nicht vorher schon der Fall war.

EIn Inselbewohner sah mit seinem Fernglas das eine Seemeile vor der Nordwestküste gekenterte Boot und die Personen im Wasser. Auch er informierte die Notrufzentrale, die um 13.15 Uhr einen Helikopter losschickte.

Hubschrauber und zweites Boot kamen zur Rettung

Unter den Schiffbrüchigen befanden sich zwei Kinder. Der Hubschrauber sammelte fünf Personen ein. Ein Boot, das in der Nähe war, reagierte auf den Notruf und fischte ein Kind und einen Erwachsenen aus dem Wasser. Sie hatten eine ganze Weile im derzeit 16 Grad kalten Wasser verbracht und litten an einer Unterkühlung-

Die Schiffbrüchigen wurden in ein Krankenhaus auf Menorca gebracht, wo der um die 60 Jahre alte Kapitän verstarb. Die Todesursache ist noch unbekannt. Die Guardia Civil ermittelt nun, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Das ist jedoch gar nicht so einfach. Denn das gekenterte Boot ist untergegangen und konnte nicht geborgen werden. Die Behörden gehen nicht davon aus, dass es dadurch zu einer großen Verschmutzung durch Treibstoff kommt.

Zweiter tragischer Unfall binnen weniger Monate vor Menorca

Erst im vergangenen August verstarben zwei Deutsche bei der Überfahrt von Menorca nach Mallorca. Die Segler waren trotz einer Unwetterwarnung in See gestochen und galten eine Woche lang als vermisst. Ihre leblosen Körper wurden auf Mallorca angespült. Die DNA-Untersuchung bestätigte, dass es sich um einen deutschen Tierarzt und seinen Sohn aus dem Großraum Frankfurt handelte.