Der Skandal um die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser hat eine weitere dramatische Wendung genommen: Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" am Donnerstag (7.4.) berichtet, waren unmittelbar nach der verheerenden Flutkatastrophe zwei weitere Minister aus dem Kabinett auf Mallorca. Dem Bericht der Zeitung zufolge waren Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner und Bauministerin Ina Scharrenbach (beide CDU) am 23. Juli anlässlich einer Geburtstagsparty für Heinen-Essers Ehemann auf der Insel.

Die Umweltministerin war im Juli 2021, als es zur Flutkatastrophe in ihrem Heimatbundesland kam, für einen Urlaub auf der Insel. Einen Tag später kehrte sie von Mallorca nach Düsseldorf zurück. Laut der bislang offiziellen Version in einem Vermerk für den Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags flog sie dann am 17. Juli wieder zurück nach Mallorca, um ihre minderjährige Tochter und deren Freundinnen zu betreuen, mit denen sie in den Urlaub gefahren war.

Stephan Holthoff-Pförtner (CDU), Europaminister der Landes Nordrhein-Westfalen. Federico Gambarini/dpa

Länger auf Mallorca geblieben als ursprünglich angegeben

Erst Ende März war bekannt geworden, dass Heinen-Esser bei ihrem Folgeaufenthalt auf der Insel länger da war als ursprünglich bekannt. Zunächst hatte es geheißen, dass Heinen-Esser bis zum 21. Juli in ihrer Ferienwohnung geblieben sei. Sie habe von Mallorca aus im Homeoffice gearbeitet und von dort aus die Koordination der Soforthilfen für die vom Hochwasser betroffenen Gemeinden organisiert.

Bauministerin in Nordrhein-Westfahlen: Ina Scharrenbach (CDU) Sophie Brössler/dpa

Anfang vergangener Woche korrigierte sie die Information dann und gab zu, einen Tag früher nach Mallorca zurückgeflogen und bis zum 25. Juli geblieben zu sein. Laut Heinen-Esser habe es sich bei der ersten Information um einen "Bürofehler" gehalten.

Am 22. April steht im Landtag eine weitere Anhörung in der Causa an. Die oppositionelle SPD fordert den Rücktritt der Ministerin. /pss