Mallorca bei Nacht fotografieren: Mit der auf den Balearen erfundenen App "PhotoPills" klappt's

Weltweit 700.000 Hobby- und Profifotografen nutzen die hierzulande kreierte Anwendung. Wie auch Sie damit eindrucksvolle Aufnahmen von der Milchstraße, dem Super- oder Vollmond und Co. schießen

Der Fotograf der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" hat in Can Picafort auf eindrucksvolle Weise die Perseiden geknipst.

Der Fotograf der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" hat in Can Picafort auf eindrucksvolle Weise die Perseiden geknipst. / B. Ramon

Raquel Galán

Sie haben es satt, dass auf Ihren nächtlichen Fotoaufnahmen von Mallorcas Kathedrale, auf Ihren Sonnenuntergangs-, Voll- oder Supermond-Bildern die wahre Schönheit der Insel kaum zu erkennen ist? Stattdessen sind die Fotos zu dunkel, zu hell oder verschwommen? Nachtaufnahmen sind mit jeder noch so guten Kamera eine Herausforderung. Die richtige Belichtung ist dabei nur eine Hürde von vielen.

Auf den Balearen kreiert

Die von einem Mallorquiner und drei Menorquinern erfundene, kostenpflichtige App „PhotoPills“ kann Abhilfe schaffen. „Fotografen haben verschiedene Probleme und da dachten wir, wir könnten ihnen mit verschiedenen Mitteln helfen“, sagt Rafael Pons, Mitgründer der App, die sich mittlerweile schon über 700.000 Hobby- und Profi-Fotografen auf der ganzen Welt heruntergeladen haben. Eine Erleichterung bietet die App, indem sie Nutzern genau sagt, an welcher Stelle sie zu welcher Uhrzeit stehen müssen, um ohne Tageslicht gute Aufnahmen machen zu können, etwa vom Mond oder von der Milchstraße. Mit einem Planer können Sie vor dem Fotografieren auch die ideale Belichtung ermitteln.

Die Nacht einfangen

Katsalis_Astro / Die Aufnahme ist in der Gemeinde Grevena in Griechenland entstanden.

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Der Supermond und die beleuchtete Kathedrale von Palma. / Xisco Alario

An der Anwendung, mit der man etwa den Supermond, die Milchstraße oder die Perseiden einfangen kann, tüftelten Rafael Pons und der Informatiker Germán Marquès schon 2013 auf Mallorcas Nachbarinsel Menorca. In das Start-up eingestiegen sind später der mallorquinische Fotograf Antoni Cladera und der ebenfalls aus Menorca stammende Designer Joan Pons, der Bruder von Rafael Pons. Erste Ideen für die Anwendung gab es 2010. 2015 wurden die Erfinder auf den Balearen schließlich mit einem Innovationspreis geehrt.

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Der Wildprets Natternkopf (Echium wildpretii) vor einem Sonnenuntergang. / Pels_Photo

Nutzer insbesondere aus den USA

Bis heute begeistern die Insulaner mit der Anwendung täglich über 200 neue Fotoliebhaber, die vor allem aus den USA stammen. Der größte Gewinn ist die Zeitersparnis, denn ohne die App müssten Anwender beispielsweise Umlaufbahnen von Planeten selbst auf komplizierte Weise berechnen. Anfängern empfiehlt Rafael Pons eine Version namens „Academia“, Fortgeschrittenen eine namens „Píldoras“. Beide Arten von Nutzern, meint er, „müssen sich ein Motiv aussuchen, das sie fotografieren wollen, etwa ein Gebäude, eine Person oder einen Baum – und dann müssen sie bestimmte Schritte befolgen, je nachdem, ob sie die Sonne, den Mond oder ein Sternenbild fotografieren wollen“, sagt Pons.

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Hier erleuchtet der Mond in New York. / Nick_Masselle

Die Fans sind in den Socials aktiv

Ihre Ergebnisse präsentieren stolze Nutzer mittlerweile in Facebook-Gruppen, etwa bei den „Photo Pills“ oder bei „PhotoPills – help, plans and chat“, aber auch auf Instagram, wo der Account der App derzeit um die 175.000 Follower hat. Auch unter dem gleichnamigen Hashtag tauschen sich die Fans aus.

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Der Mond scheint hinter einem Leuchtturm in Chicago hervor. / GERRIWHITLEY

Der aktuelle Sommer ist für Astrologiebegeisterte jedenfalls ein guter Zeitpunkt, um die App auszuprobieren: Nach dem Supermond am 3. Juli soll es schon bald weitere außergewöhnliche Vollmonde geben: am 1. August, in der Nacht vom 30. auf den 31. August und in der Nacht vom 28. auf den 29. September 2023.

Bessere Fotos dank Balearen-App:photopills.com (Englisch/Spanisch), App (auch auf Deutsch) für iOS: 12,99 Euro, für Android: 10,99 Euro

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