Streit zwischen Spanien und Israel wegen Kritik an Gaza-Offensive

Die Ministerin für Sozialrechte Ione Belarra erklärte, niemand leugne den Schmerz, den der Hamas-Angriff in Israel verursacht habe, "aber Israel leugnet den Schmerz der Palästinenser"

Ein Mann trägt eine Maske mit den Farben der palästinensischen Flagge während einer Demonstration zur Unterstützung des palästinensischen Volkes.

Ein Mann trägt eine Maske mit den Farben der palästinensischen Flagge während einer Demonstration zur Unterstützung des palästinensischen Volkes. / Foto: Matias Chiofalo/EUROPA PRESS/dpa

dpa

Die Kritik von Angehörigen der linken Regierung Spaniens an der Militär-Offensive Israels im Gazastreifen hat einen Streit zwischen beiden Ländern ausgelöst. Madrid wies Vorwürfe der israelischen Botschaft, einige Angehörige der spanischen Regierung hätten sich mit «beschämenden Aussagen» auf die Seite des Terrorismus geschlagen, als «Unwahrheiten» zurück.

«Die spanische Regierung weist die im Kommuniqué der israelischen Botschaft enthaltenen Unwahrheiten über einige ihrer Mitglieder kategorisch zurück», schrieb das Madrider Außenministerium am späten Montagabend (16.10.) auf X, vormals Twitter. Man akzeptiere «keine unbegründeten Unterstellungen», hieß es weiter.

"Auf die Seite des Terrorismus geschlagen"

Zuvor hatte die Botschaft erklärt: «Gewisse Mitglieder der spanischen Regierung haben sich dafür entschieden, sich auf die Seite dieses IS-ähnlichen Terrorismus zu schlagen.» Die Botschaft sprach unter anderem von «absolut unmoralischen Äußerungen», die «die Sicherheit der jüdischen Gemeinden in Spanien gefährden».

In der Mitteilung der Botschaft wurden zwar keine Namen genannt. Die Ministerin für Sozialrechte Ione Belarra, die am Sonntag an einer Pro-Palästina-Kundgebung in Madrid teilgenommen hatte, bekräftigte aber am Dienstag ihre Kritik an der Offensive. Niemand leugne den Schmerz, den der Hamas-Angriff in Israel verursacht habe, «aber Israel leugnet den Schmerz der Palästinenser», sagte Belarra in einem Radiointerview. «Wir müssen unsere Stimme erheben, um diesem Völkermord ein für alle Mal ein Ende zu setzen.»