Spaniens Regierung will Kinder vor Internetgefahren schützen

Im Fokus steht vor allem Pornografie. Ein 50-köpfiger Expertenausschusses soll eine Lagediagnose erstellen und einen Aktionsplan erarbeiten

Ein Junge hält ein Smartphone in den Händen, auf dem das Logo der Kurzvideo-App TikTok zu sehen ist.

Ein Junge hält ein Smartphone in den Händen, auf dem das Logo der Kurzvideo-App TikTok zu sehen ist. / Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Die spanische Regierung will die Kinder des Landes besser vor den Gefahren der digitalen Welt schützen. Der Ministerrat beschloss am Dienstag (30.1.) in Madrid die Gründung eines 50-köpfigen Expertenausschusses, der in den nächsten sechs Monaten eine Lagediagnose erstellen und einen Aktionsplan erarbeiten soll, wie die linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez nach der wöchentlichen Sitzung des Kabinetts mitteilte.

Konsumiert wird vor allem Gewaltpornografie

Sánchez hatte am Vortag bei der Ankündigung des Projekts auf die besorgniserregende Zunahme des Konsums von Pornografie durch Minderjährige im Internet hingewiesen. «Es ist keine Übertreibung, zu sagen, dass wir es mit einer echten Epidemie zu tun haben», betonte der sozialistische Politiker. «Die Opfer sind unsere Söhne und Töchter.» Konsumiert werde vor allem Gewaltpornografie, die von den Kindern und Jugendlichen oft als Realität empfunden werde.

Der Expertenausschuss soll von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen gebildet werden. Über diese Arbeitsgruppe hinaus rechne man aber mit der Teilnahme «aller politischen und sozialen Kräfte des Landes» sowie der Kinder und Jugendlichen selbst, erklärte am Dienstag Jugendministerin Sira Rego vor Journalisten.