Real Mallorca hat am Sonntagabend (12.7.) auswärts gegen den FC Sevilla verloren. Die Pleite war zwar zu erwarten, war letztlich angesichts des Spielverlaufs aber durchaus ärgerlich. Die Tabellensituation der Mallorquiner könnte nun dramatischer kaum sein.

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Nach dem Heimsieg gegen Levante hatte der Inselclub neue Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft. Bei der Auswärtspartie in Andalusien musste Trainer Vicente Moreno auf den angeschlagenen Innenverteidiger Martin Valjent verzichten, den Aleksandar Sedlar ersetzte. Ansonsten gab es keine Veränderungen.

Das Spiel plätscherte lange Zeit vor sich hin. Real Mallorca überließ den Andalusiern den Ball, die die Lücke in der mallorquinischen Abwehr suchten, aber nicht fanden. Auf der anderen Seite vergaben die Mallorquiner die raren Konterchancen recht kläglich.

So tauchte Ex-St. Pauli-Stürmer Ante Budimir nach 36 Minuten zwar alleine vor dem Tor auf, zögerte aber zu lange mit dem Abschluss und ein Verteidiger grätschte dazwischen. Budimir, der bei der Aktion hinfiel, sah wegen einer Schwalbe noch die gelbe Karte. Eine harte Entscheidung, die aber keine weitere Auswirkungen hatte.

Der nicht immer souverän wirkende Schiedsrichter stand nach 40 Minuten im Blickpunkt. Sein Kollege am Fernsehbildschirm gab einen Hinweis, dass es ein Handspiel gab. SO bekam RCD-Verteidiger Alejandro Pozo - der treffenderweise auch noch vom Gegner ausgeliehen ist - den Ball nach einem Kopfball aus kurzer Distanz an die Hand. Absichtlich war die Aktion mitnichtend, die Hand aber aus unbekannten Gründen erhoben. Somit geht der Elfmeter, den Lucas Ocampos zur Führung verwandelte, in Ordnung. Es war der 16. Elfmeter, der in dieser Saison gegen die Mallorquiner gepfiffen wurde - rekordverdächtig.

Die Mallorquiner mussten nun angreifen, fanden dazu aber nur selten die richtigen Mittel. Der 19-jährige Japaner Kubo, der quasi in den vergangenen Woche alleine die Offensive von Real Mallorca darstellt, erwischte einen schwachen Tag. Demzufolge ging nur wenig. Ein ungefährlicher Kopfball von Kubo war der einzige Torschuss in der ersten Halbzeit.

Nach der Pause drängte Sevilla auf die Entscheidung, die Mallorquiner konnten lange Zeit in höchster Not klären. RCD-Angreifer Cucho Hernández hatte mit einem Kopfball eine gute Gelegenheit, die der Keeper der Heimmanschaft jedoch entschärfte.

Vicente Moreno wechselte alle Spieler ein, die in ihrem Lebenslauf halbwegs das Attribut offensiv stehen haben. Sevilla bot sich Platz zum Kontern. Nach 84 Minuten war das Spiel praktisch entschieden. Nach einem Freistoß forderten die Mallorquiner nach einem kleinen Rempler ebenfalls Elfmeter - ein Foul war nicht zu sehen. Sevilla schaltete schnell. Der Torhüter trat den Ball weit nach vorne. Erneut patzte Pozo, der seinen Gegenspieler ziehen ließ. En-Nesyri überlupfte RCD-Keeper Reina zum 2:0-Endstand.

Da Leganés überraschend den FC Valencia schlug, rutscht Real Mallorca auf den vorletzten Platz. Das hat aber noch wenig zu bedeuten. Zwei Spiele stehen noch aus. Leganés muss noch gegen Athletic Bilbao und Real Madrid spielen. Weitere Überraschungen scheinen unwahrscheinlich.

Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt für die Mallorquiner weiter drei Punkte zu Alavés. Die Basken spielen am Montag noch gegen Getafe. Vier Punkte Vorsprung hat Celta de Vigo. Bei Punktgleichheit hätte Mallorca den direkten Vergleich gegen Alavés verloren und gegen Vigo gewonnen. Sollten alle drei Teams punktgleich sein, würde sich ebenfalls Mallorca retten.

Im letzten Heimspiel am Donnerstag (16.7., 21 Uhr, keine Zuschauer erlaubt) gegen Granada ist Real Mallorca fast schon zum Siegen verdammt. Den Saisonabschluss bildet die Auswärtspartie gegen Osasuna am Sonntag (19.7.).