Sollten Real Mallorca zum Saisonende Punkte zum Klassenerhalt fehlen, dürfte dieses Spiel nochmal zur Sprache kommen. Gegen den sieglosen Tabellenletzten Elche bekamen die Mallorquiner am Montagabend (10.10.) die drei Punkte eigentlich auf dem Silbertablett serviert. Dass es im Endeffekt immerhin noch ein Punkt ist, ist eher glücklich. Publikumsliebling Vedat Muriqi wird dem Team dafür aber wochenlang fehlen.

Spiel startete mit Verspätung

Wegen des Starkregens in der Region Valencia war es unklar, ob das Spiel überhaupt angepfiffen wird. Mit einer halben Stunde Verspätung war es dann so weit. Gastgeber Elche hatte unter der Woche den Trainer gefeuert und noch keinen Nachfolger präsentiert.

Entsprechen orientierungslos präsentierte sich die Mannschaft. Real Mallorca nutzte die Nervosität der Heimelf aus und kam schon in der ersten Minute zu einer Großchance. Muriqi nahm den Ball mit der Brust an, konnt den Volley freistehend aber nicht im Tor unterbringen.

Muriqi verschießt Elfmeter

Die erste Viertelstunde gehörte klar den Gästen. Mittelfeldspieler verpasste den Pass auf den völlig freistehenden Maffeo, der locker hätte einschießen können. Wenig später fiel der Mallorquiner im Strafraum. Der Videoschiedsrichter schaltete sich ein und es gab Elfmeter - eine durchaus großzügige Entscheidung.

Muriqi nahm das Geschenk nicht an und scheiterte mit einem schlechtem Schuss am Keeper. Wie heißt es so schön: Machst du vorne die Dinger nicht rein, kassierst du sie hinten. So kam es auch. Beim gefühlt ersten Mal, dass Elche die eigene Hälfte verließ, erzielte die Mannschaft die Führung. Ponce köpfte eine Ecke ein.

Schiedsrichter überfordert

Plötzlich schöpften die Gastgeber Mut und verteidigten souverän. Real Mallorca konnte bis zur Pause keine Lücke finden. Im zweiten Abschnitt wirkte es ein wenig so, als wolle der Schiedsrichter den Ausgleich der Mallorquiner erzwingen. Nach 60 Minuten trat Elche-Stürmer Boyé im Mittelfeld am Ball vorbei und traf einen Mallorquiner am Knie. Die Aktion sah zwar übel aus, war wohl aber nur halb so schlimm. Dennoch meldete sich der Videoschiedsrichter erneut, und stimmte seinen Kollegen um, statt der gelben, die rote Karte zu zeigen.

In Überzahl drängte Real Mallorca den Gegner in den Strafraum und bekam zehn Minuten später den nächsten Elfmeter geschenkt. Innenverteidiger Raíllo raste bei einem Standard in den Torwart rein. Beide verfehlten den Ball. Völlig überrschend zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt, sein Kollege im Keller blieb stumm. Wieder schnappte sich Muriqi den Ball, diesmal traf er (70.).

Drei Minuten später fabrizierte der eingewechselte Grenier ein ähnliches Foul, was zuvor für den Platzverweis gesorgt hat. Dass der Franzose von Real Mallorca weiterspielen durfte, fanden die Zuschauer nicht so witzig. Dafür erwischte es nach 84 Minuten Muriqi. Der Stürmer wollte im Strafraum einen Gegenspieler abschütteln, wischte ihm dabei aber mit der Hand durchs Gesicht. Mal wieder meldete sich der Videoschiedsrichter. Diesmal schien die Angelegenheit aber klarer.

In Gleichzahl war es plötzlich Elche, die auf den Sieg drängten und die Mallorquiner, die auf Zeit spielten. Es war zwar hektisch, Großchancen gab es aber keine mehr.

Mit neun Punkten und dem zwölften Platz steht Real Mallorca zwar ordentlich da, aber einen einfacheren Gegner wird die Mannschaft in dieser Saison wohl nicht mehr bekommen. Jetzt bleibt abzuwarten, wie lange Muriqi fehlen wird. Der Kosovare ist der mit Abstand beste Spieler des Teams. Nach der Tätlichkeit ist mit einer Sperre von mindestens zwei Spielen zu rechnen. Im Visit Mallorca Estadi geht es am Samstag (15.10.) gegen den FC Sevilla.