Mallorcas kuriosester "Zebrastreifen" ist wieder weg

Der Übergang auf der Leichtathletikbahn in Campos sei gar kein Zebrastreifen gewesen, heißt es im Rathaus

Hier war zuvor ein Zebrastreifen auszumachen.

Hier war zuvor ein Zebrastreifen auszumachen. / Ajuntament de Campos.

Ein Zebrastreifen auf einer Leichtathletikanlage der Gemeinde Campos, der auf ganz Mallorca und sogar über die Inselgrenzen hinweg für Schmunzeln und Kopfschütteln gesorgt hat, ist wieder verschwunden. Im Rathaus von Campos heißt es zudem, dass es sich um gar keinen Zebrastreifen gehandelt habe - vielmehr seien die Markierungsarbeiten für den Übergang ohne Präferenz noch nicht abgeschlossen gewesen.

Das Foto vom Zebrastreifen, der augenscheinlich den Zugang zum Fußballplatz erleichtern sollte, war Ende der vergangenen Woche in den sozialen Netzwerken und lokalen Medien verbreitet worden und hatte unter anderem beim balearischen Leichtathletikverband FAIB für Kritik gesorgt. Eine solche Markierung sei für den Straßenverkehr sinnvoll, aber nicht für eine Sportanlage, hieß es. Sorge geäußert wurde insbesondere über die drohende Rutschgefahr für Läufer auf der weißen Farbe.

Der Zebrastreifen auf dem Leichtathletikplatz von Campos.

Der Zebrastreifen auf dem Leichtathletikplatz von Campos. / @JUANMA79CAMPOS

"Es stimmt nicht, dass wir den Fußgängerüberweg entfernt haben. Vielmehr waren die Arbeiten nicht abgeschlossen, als das Bild im Internet auftauchte, was aber inzwischen der Fall ist", so die Bürgermeisterin von Campos, Francisca Porquer, gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Das Aufbringen von roter Farbe zwischen den weißen Begrenzungen sei wegen der Feuchtigkeit noch nicht möglich gewesen. Seit Freitag markieren nun zwei gestrichelte Linien den Übergang, zudem ist auf einem Schild zu lesen: "Zugang zur Tribüne, Achtung! Es sind Athleten unterwegs, sie haben Vorrang". Auf diese Weise weist die Gemeinde darauf hin, dass das Training nicht behindert werden darf.

Die Bürgermeisterin beschuldigt jetzt gegenüber dem "Diario de Mallorca" die linke Oppositionspartei Més per Campos, das Foto von dem mutmaßlichen Zebrastreifen mit dem Ziel verbreitet zu haben, politischen Schaden anzurichten. Auch das Image der Gemeinde leide. Sie habe kein Problem damit, Fehler einzuräumen, aber in diesem Fall sei dies nicht der Fall gewesen, so Porquer. Es gehe darum, die Fußballer, die die Leichtathletikbahn überqueren, auf die Gefahr hinzuweisen. Més wiederum wies die Vorwürfe zurück, man habe zu dem Thema nichts veröffentlicht.

Auch der Gemeinderat für Sport, Jaume Vidal, äußerte sich zu dem Fall, und argumentierte ähnlich wie die Bürgermeisterin. Vor seiner Fertigstellung möge der Übergang wie ein Zebrastreifen ausgesehen haben, sei aber keiner gewesen. Es sei immer geplant gewesen, dass die Läufer Vorrang hätten. /ff