Oldtimer-Rennen auf Mallorca: Wie Sie zuschauen können und wo der beste Schnappschuss möglich ist

Die Rally Clásico ist wieder am Start – diesmal mit einem Ex-Formel-1-Piloten. Die Boliden fahren in der Tramuntana und auf der Rennstrecke in Llucmajor

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Es brummt, es heult, es quietscht in den Bergen der Tramuntana: Die Rally Clásico steht wieder an. Von Donnerstag (7.3.) bis Samstag (9.3.) sind die historischen Rennwagen auf den Gebirgspässen unterwegs. Für Autofans ist es die Gelegenheit des Jahres, einen Schnappschuss der Oldtimer in Aktion zu ergattern. Dafür ist aber nicht nur beim Fotoschießen gutes Timing gefragt. Denn durch die Straßensperrungen muss die Anfahrt gut geplant werden. Einfacher ist es, die Boliden in der Basis in Puerto Portals oder auf der Rennstrecke in Llucmajor zu erwischen.

Bereits zum 20. Mal wird die Insel-Rallye ausgetragen. „Wir haben damals mit 42 Autos angefangen“, erinnert sich Veranstalter Toni Dezcallar. Nun sind es mit 113 teilnehmenden Fahrzeugen mehr als zuvor. Die Piloten kommen aus elf verschiedenen Ländern – wie jedes Jahr ist die deutsche Rennszene stark vertreten – und sitzen am Steuer von Fahrzeugen 27 unterschiedlicher Hersteller. Anlässlich der runden Zahl gibt es einen prominenten Ehrengast: den früheren Formel-1-Fahrer Alex Caffi. „Ich lebe seit ein paar Jahren mit meiner Familie auf der Insel und habe mich in das Rennen verliebt“, sagte der Italiener bei der Vorstellung des Events. Caffi wird in einem Toyota Celica 4X4 sitzen.

Das Rennen ist nicht ganz ungefährlich.  |

Das Rennen ist nicht ganz ungefährlich. | / Ralf Petzold

Kein Podiumsplatz und viele abgebrochene Rennen

Der große Ruhm war dem heute 59-Jährigen in der Rennsportwelt nicht vergönnt. 77 Rennen bestritt Caffi für fünf verschiedene Rennställe in der Formel 1. Sein bestes Ergebnis war ein vierter Platz beim Großen Preis von Monaco 1989. Das Rennen gewann damals Ayrton Senna. Ansonsten hat Caffi sehr viele Rennen vor dem Ende abgebrochen – insgesamt zwölf an der Zahl. Damit rangiert er auf Platz drei in diesem „Ranking“.

Auch beim Inselrennen kann sich der Ex-Profi auf harte Konkurrenz einstellen. Die Favoriten sind ganz klar die britischen Vorjahressieger Perez/McElhinney, die wie die meisten Teilnehmer in einem Porsche 911 starten. Ihr Modell stammt aus dem Jahr 1976. In einem spannenden Finale siegten die Briten vergangenes Jahr vor dem Österreicher Kris Rosenberger, der seit sieben Jahren ein Haus in Andratx hat. Der Rennpilot war 2018 und 2019 erfolgreich und vertraut diesmal auf Sigi Schwarz als Co-Piloten. Das Duo siegte im November beim Mallorca-Rennen Challenge 550.

Wenn nicht gerade unterwegs, stehen die Autos in Puerto Portals.  |

Wenn nicht gerade unterwegs, stehen die Autos in Puerto Portals. | / Ralf Petzold

Warum gleich zwei Piloten im Auto sitzen

Die Teams treten immer zu zweit an. Die Co-Piloten müssen den Überblick über die Routenplanung behalten und vor allem den Fahrern die Kurven ansagen. Jedes Gespann hat dabei eine eigene Strategie. Üblich ist es, die Kurven mit Schwierigkeitsgraden 1 bis 5 zu versehen. Bei 5 kann der Pilot das Gaspedal durchgedrückt halten, 1 dagegen ist eine komplette Kehre. Die Teams können sich für zwei verschiedene Disziplinen anmelden. In der Geschwindigkeitsklasse – der beliebteren Disziplin – geht es ganz klassisch zu: Es gewinnt der Schnellste. In der Gleichmäßigkeitskategorie wird den Fahrern ein Tempo vorgeschrieben. Das Auto, das den Durchschnitt am besten halten kann, trägt den Sieg davon.

Hier geht es lang

Am Donnerstag geht es um 18 Uhr los. Auf dem Programm stehen zwei Strecken: Andratx– Estellencs und Coll des Tords–Calvià. Die Straßen sind von 17.30 Uhr bis etwa 23.10 Uhr gesperrt. Zuschauer sollten vorher anreisen und sich einen geeigneten Platz suchen. Kurven sind aus Sicherheitsgründen generell tabu. Der Veranstalter markiert erlaubte Plätze mit gelbem Absperrband.

Am Freitag dann fahren die Oldtimer auf drei Strecken – von Pollença nach Lluc, von Llubí nach Santa Margalida und von Sa Calobra zum Aussichtspunkt Ses Barques. Beim Krawattenknoten in Sa Calobra, wo die Straße eine 360-Grad-Kehre macht, gibt es einen beliebten Punkt zum Zuschauen. Die Straße dort ist ab 13.30 Uhr gesperrt.

Wer als Zuschauer sichergehen will, kann sich einfach ein Ticket für die Rennstrecke Llucmajor zum Preis von 5 Euro kaufen. Dort düsen die Rennwagen dann am Sonntag.

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