Der Zitrusfruchtsektor auf Mallorca ist in Alarmbereitschaft, da sich ein in Israel entdecktes Insekt, das einen unheilbaren Schädling überträgt, auch auf der Insel ausbreiten und irreparable Schäden verursachen könnte. Dabei handelt es sich um den Zitrusblattfloh Diaphorina citri (ACP-Asian Citrus Psyllid).

Das Insekt überträgt die Krankheit Huanglongbing, auch Citrus Greening genannt, die als die schwerste im weltweiten Zitrusanbau gilt: Sie blockiert den Nährstofftransport der Pflanze, die Blätter werden fleckig, die Früchte klein und bitter, bis schließlich der ganze Baum stirbt. Hinzu kommt noch ein weiterer Krankheitsüberträger des Bakteriums, der in Portugal vorkommt.

Der stellvertretende Vorsitzende der Cooperativa Agrícola Sant Bartomeu de Sóller und Mitglied des Verwaltungsrats der Agrar- und Lebensmittelgenossenschaften der Balearen, Pere Joan Oliver, äußert sich zurückhaltend: "Wir sollten keine Angst haben, aber man kann nie wissen", sagte er der Online-Zeitung "Crónica Balear". Die isolierte Lage Mallorcas könne die Ausbreitung des Krankheitsüberträgers im Prinzip verhindern.

Risiko durch importierte Zitrusfrüchte

Dennoch seien die Landwirte schon seit einiger Zeit wachsam. Er verglich die Gefahr mit dem Krankheitserreger "Xylella fastidiosa", dem sogenannten Feuerbakterium, das unter den Mandelbäumen auf Mallorca wütet.

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Das balearische Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung hat bisher keines der beiden Insekten, die die Krankheit übertragen, auf den Balearen nachgewiesen. Gemäß europäischer Vorgaben werde dies jedes Frühjahr überprüft.

Oliver warnte jedoch vor dem Risiko, welches der nahezu unkontrollierte Import von Zitrusfrüchten aus Ländern außerhalb der EU berge: Er könne die Eintrittspforte für diesen "gefährlichen und unheilbaren" Schädling sein. Angesichts dessen betonte Oliver, wie wichtig es sei, sich beim Kauf für lokale Zitrusfrüchte von der Insel zu entscheiden - auch wenn die Importware günstiger sei. /bro