Die dänische Reederei Maersk hat mit der spanischen Regierung eine Vereinbarung über die Massenproduktion von grünem Methanol als umweltfreundlichem Treibstoff für Frachtschiffe unterzeichnet. Die Höhe der geplanten Gesamtinvestitionen, an denen sich auch spanische Energieunternehmen und andere internationale Partner beteiligten, gab die Regierung in Madrid in einer Mitteilung vom Donnerstag mit zehn Milliarden Euro an. Als Standorte seien Galicien im Norden und Andalusien im Süden vorgesehen. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt.

Zuvor hatte sich Maersk-Chef Søren Skou in Madrid mit Regierungschef Pedro Sánchez getroffen. Die Vereinbarung ist Teil einer weltweiten Strategie der dänischen Reederei, umweltschädliche fossile Treibstoffe durch Methanol aus erneuerbaren Energiequellen zu ersetzen. Spanien ist nach Ägypten das zweite Land, mit dem die zweitgrößte Reederei der Welt eine solche Vereinbarung schloss. Weitere Standorte an den internationalen Handelsrouten seien geplant.

Søren Skou, Vorstandsvorsitzender von Maersk, Pedro Sánchez, spanischer Ministerpräsident und Amparo Moraleda, Beraterin von Maersk, vor dem Moncloa-Palast in Madrid. Fernando Calvo/Pool Moncloa/dpa

Maersk will 19 Schiffe mit Methanol fahren

Maersk hat 19 Neubauten von Schiffen in Auftrag gegeben, die mit Methanol fahren können. Wenn sie im Einsatz sind und ältere Schiffe ersetzt haben werden, sparen sie nach Maersk-Angaben jährlich rund 2,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid ein. Die Reederei will nach eigenen Angaben bis 2040 klimaneutral sein. Nach Angaben des Bundesumweltamtes stößt der weltweite Schiffsverkehr mehr CO2 aus als Deutschland.

Von grünem Methanol, einem nahezu CO2-neutralen Kraftstoff, wird gesprochen, wenn die Energie zu seiner Herstellung aus erneuerbaren Quellen stammt. Dazu wird etwa wie im Falle Spaniens mit Hilfe von Wind- oder Sonnenergie Wasserstoff produziert, der mit CO2 zu Methanol reagiert. Das CO2 kann aus Abfällen der Landwirtschaft oder beispielsweise aus einer Kläranlage kommen.