Gekonnt lüften und kühlen: Die Klimaanlage auf Mallorca richtig einstellen

Klimaanlagen sind im Sommer auf der Insel für viele Menschen unverzichtbar. Wie lassen sie sich möglichst effektiv betreiben? Zwei Experten geben Tipps

Keine zu niedrige Temperatur wählen!

Keine zu niedrige Temperatur wählen! / Bendgens

Simone Werner

Simone Werner

Trotz Temperaturen von weit über 30 Grad überlegen sich viele in Zeiten von hohen Strompreisen zweimal, ob sie die Klimaanlage anschalten und wie lange sie sie laufen lassen. Immer spielen dabei die Gegebenheiten einer Wohnung, eines Hauses oder Hotelszimmers eine Rolle: Wie gut ist die Isolierung der Fenster und Wände? Gibt es ein Flach- oder ein Spitzdach? Dennoch gibt es einige Tipps, die sowohl Residenten als auch umweltbewusste Urlauber beherzigen sollten. Wir haben zwei Experten die wohl häufigsten Fragen gestellt:

Welche Temperatur einstellen?

Oft liest man als Richtwert, dass die eingestellte Temperatur maximal acht Grad weniger im Vergleich zur Außentemperatur betragen soll. Doch vor allem bei Extremwerten von über 40 Grad ergibt die Regelung laut Yasin Kizrak von Kälte Klima Peters keinen Sinn: „Niemand stellt sein Gerät auf 32 Grad, wenn es draußen 43 Grad heiß ist.“ Auch Thomas Bentz vom Fachbetrieb Klima-Mallorca in Santa Ponça rät, die Temperatur einzustellen, mit der man sich am wohlsten fühlt: „Es gibt Menschen, die kommen mit 24 Grad aus, andere brauchen 22 Grad. Unsere britischen Mitbewohner haben die Anlagen gerne auf 16 Grad.“ Wobei diese Variante nicht nur ins Geld geht, sondern auch besonders klimaschädlich ist.

Wie lange laufen lassen?

„Viele Verbraucher machen immer wieder denselben Fehler. Sie schalten die Geräte nur in dem Moment ein, in dem sie sie brauchen“, sagt Bentz. Auch Kizrak empfiehlt, die Anlagen auf zwei bis drei Grad über der eigentlichen Wunschtemperatur laufen zu lassen, wenn man die Wohnung eine Zeit lang verlässt. Tut man dies nicht, bräuchten die Geräte beim Anschalten extrem viel Energie, um den Raum wieder auf die gewünschte Temperatur herunterzukühlen. Die neuesten Modelle seien sowieso „intelligente“ Geräte, die ihre Leistung entsprechend anpassen, um die Temperatur zu halten. Zudem lassen sie sich oft auch über WLAN steuern. „So kann man sie etwa eine Stunde vor Feierabend einschalten und kommt dann in kühle Räume“, sagt Yasin Kizrak. Einmal angekommen, sollte man die Temperatur dann wieder um 2 bis 3 Grad senken.

Auch nachts?

Um keinen Zug oder Kälteschock zu bekommen, sollte die Klimaanlage im Schlafzimmer immer über oder hinter dem Bett installiert sein und nicht so, dass das Gerät einen von der Seite anbläst. „Die Kälte kommt von hinten über das Bett und fällt langsam herunter“, erklärt Bentz. Laut dem 52-Jährigen führt der Nachtmodus eines Geräts zwar nicht zu einem niedrigeren Energieverbrauch. „Das Gerät ist aber leiser.

Die Frequenz, in der Ventilator oder Kompressor anspringen, variiere je nach Klimaanlagen-Typ. Und so hart schuften wie in der Mittagszeit müssen die Geräte nachts ohnehin nicht: „Selbst in tropischen Nächten ist die Außentemperatur nachts deutlich niedriger als mittags. Man kann die Geräte also nachts gut durchlaufen lassen“, sagt Yasin Kizrak. Ideal sei nachts der Automatikmodus im Lüfterbetrieb.

Jeder sollte bei seiner Klimaanlage seine Wohlfühl-Temperatur einstellen.

Jeder sollte bei seiner Klimaanlage seine Wohlfühl-Temperatur einstellen. / DPA

Wie die Luft entfeuchten?

Laut dem Düsseldorfer benötigt eine Klimaanlage zwei Drittel ihrer Leistung für die Entfeuchtung und nur ein Drittel für die Absenkung der Temperatur. Separate Luftentfeuchter seien daher deutlich effektiver. „Sie haben einen kleinen Kompressor eingebaut. So sammeln sie deutlich mehr Kondensationswasser“, so Bentz. Statt die oft überbewertete Entfeuchtungsfunktion von Klimaanlagen zu nutzen, empfiehlt er, die Räume lediglich zu kühlen. „Je mehr man kühlt, desto trockener werden die Luft und das Raumklima.“

Und im Hotel?

In den meisten Hotels geht die Klimaanlage in den Zimmern mit dem Schließen der Tür aus, und mit dem Aufschließen mit der Zimmerkarte wieder an. „Normalerweise müssten die Zimmer auch mit Fenster- und Türkontakten ausgestattet sein. Sobald beides geschlossen ist, springen die Geräte an“, findet Bentz. Als Gast kann man dann die Temperatur zumeist individuell einstellen.

Wie oft warten?

Schmutz und Staub – unter anderem aus der Sahara –, der in die Wohnung gelangt, kann die Filter der Anlage verstopfen und die Leistung verringern. Auch die hohe UV-Einstrahlung sowie Aerosole mit Salz in der Luft können die Geräte angreifen, erklärt Yasin Kizrak. Daher ist es wichtig, Klimaanlagen regelmäßig zu warten oder warten zu lassen. „Wenn eine Klimaanlage länger als sechs Monate im Jahr läuft, wobei die Zeit nicht am Stück sein muss, sollte man sie jedes Jahr warten (lassen)“, so Bentz. Laufe sie weniger als sechs Monate, reiche eine Wartung alle zwei Jahre.

Als Zeitpunkt empfiehlt Kizrak jeweils die Jahreszeit vor der Hauptnutzungszeit: „Wird man die Klimaanlage im Sommer nutzen, sollte man sie zwischen Winter und Sommer warten lassen. Nutzt man im Winter die Heizfunktion, tut man es besser in der Übergangszeit von Sommer auf Winter.“ Klima- Mallorca etwa bietet eine Wartung nur im Frühjahr und maximal Herbst an. „In der Hauptsaison füllen wir in Notfällen nur Kältemittel nach“, so Bentz.

Gesundheitsschädlich?

Klimaanlagen sind nicht gesundheitsgefährdend – sofern man die Wartungsintervalle einhält. Dennoch können sie keinen Reinraum schaffen, der völlig keim-, staub- und bakterienfrei ist. Wer etwa lungenkrank ist, kann sich eine Klimaanlage mit Plasma-Filtertechnologie zulegen. „Sie zerbröselt Staubpartikel, einfach gesagt. Das ist derzeit der höchste Standard, den es gibt“, so Thomas Bentz.

Spezialisten für Klimaanlagen:

• Kälte Klima Peters:

https://www.kkpeters.es/

• Klima-Mallorca:

klima-mallorca.de

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