Dieser Sommer wird für den Flughafen von Palma de Mallorca immer komplizierter. Das Kabinenpersonal von Lauda, einer in Wien ansässigen Tochtergesellschaft von Ryanair, will ab Samstag, 2. Juli, jedes Wochenende des Monats streiken, nachdem es am Mittwoch (15.6.) bei der Sitzung des Schiedsgerichts der Balearen (TAMIB) zu keiner Einigung mit dem Unternehmen gekommen ist.

Zuvor hatten bereits die Gewerkschaften USO und SITCPLA, die die Besatzungsmitglieder von Ryanair vertreten, für den 24., 25., 26. und 30. Juni sowie den 1. und 2. Juli zu sechs Streiktagen in ganz Spanien aufgerufen. Jetzt also zusätzlich ein eigener Streik des Lauda-Personals. Ernesto Iglesias, Leiter des USO-Luftfahrtsektors, erklärt, dass das Unternehmen sie zum Streik "gezwungen" habe, indem es sich geweigert habe, einen ersten Tarifvertrag für das rund 100-köpfige Kabinenpersonal von Lauda auszuhandeln. Darüber hinaus habe Lauda dem Streikkomitee und der USO mit einer Klage gedroht, weil das Unternehmen den geplanten Streik für illegal erkläre, so Iglesias. "Aber in unseren Augen ist es legal", fügt er hinzu. Lauda fordere 240.000 Euro Schadenersatz.

Lauda fliegt für Ryanair Ziele in Österreich und Deutschland an

Der Streik wurde für den 2., 3., 9., 10., 16., 17., 23., 24., 30. und 31. Juli ausgerufen. Nach Angaben des Unternehmens arbeiteten in Palma 107 Flugbegleiter von Lauda, sagt Iglesias. Die Fluggesellschaft verfüge über fünf Flugzeuge, und der Streik werde sich auf 40 Routen von der Insel aus auswirken, fügt er hinzu. Lauda fliegt für Ryanair unter anderem verschiedene Ziele in Österreich und Deutschland an, zum Beispiel Salzburg und Nürnberg.

Derzeit sind keine weiteren Schlichtungstreffen geplant, sodass es dem Verkehrsministerium überlassen bleibt, die Mindestleistungen festzulegen. Mindestleistungen können in Spanien das Streikrecht beschränken und sollen festlegen, welche Leistungen Arbeitnehmer weiterhin ausführen müssen, um größeres Chaos zu verhindern. "Die USO wird wachsam sein, damit nicht wie bei früheren Ryanair-Streiks in den Jahren 2018 und 2019 die Mindestleistungen missbräuchlich angewendet werden", mahnte Iglesias. /mwp