Wirtschaftsforum Neu Denken 2023 auf Mallorca - das plant Initiator Willi Plattes

An dem von Sabine Christiansen geleiteten Wirtschaftsforum nehmen Anfang Juni in Palma de Mallorca wieder hochkarätige Referenten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teil

Willi Plattes, Gründer und CEO der PlattesGroup.

Willi Plattes, Gründer und CEO der PlattesGroup. / PlattesGroup

Die PlattesGroup kann nicht nur Wirtschaft, Steuern und Recht: Vom 1. bis 3. Juni werden wieder mehr als 150 Teilnehmer und eine Vielzahl hochkarätiger Redner aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Wirtschaftsforum NEU DENKEN auf Mallorca erwartet – diesmal im Castillo Hotel Son Vida. Fragen und Antworten von Willi Plattes, CEO der PlattesGroup.

Ist NEU DENKEN zu einer Institution geworden?

Auf jeden Fall. Redner und Gäste fühlen sich durch unser Event mit hochwertigen Erkenntniswert hinreichend belohnt. Grund dafür ist auch, dass wir uns nicht als Trommler von Krisenszenarien verstehen, sondern als Seismografen der Vernunft. Wir setzen der Empörung das Wissen entgegen und der ehrverletzenden Nachrede die Kompetenz. Mit NEU DENKEN haben wir einen Rahmen geschaffen, in dem durch ideologiefreie und vertrauliche Gespräche zu NEU HANDELN angeregt wird. Wir haben keine Angst vor neuen Ideen. Wir fürchten uns vor alten.

Gibt es Veränderungen im Vergleich zur vergangenen Ausgabe? Beim Ablauf, bei der Organisation, bei der Präsentation?

Das schlecht gehütete Geheimnis des großen Erfolgs sind die Fähigkeiten der bekannten Medienunternehmerin und Mitinitiatorin Sabine Christiansen. Die Organisation wird in enger Abstimmung mit uns, der PlattesGroup, durchgeführt. Die namhaften Kanzleien Flick Gocke Schaumburg aus Deutschland und LeitnerLeitner aus Österreich sind ebenfalls als Initiatoren weiterhin mit an Bord. Gemeinsam setzen wir auf unser bewährtes Konzept einer zweitägigen Veranstaltung, die mit einem geselligen Grillabend am Donnerstag, 1. Juni, auf der Terrasse des Hotels Son Castillo in Son Vida mit Blick über Palma, beginnt. Freitag und Samstag sind dann die eigentlichen Veranstaltungstage. Wir achten darauf, das für Teilnehmer und Speaker ausreichend Zeit zur Verfügung bleibt, sich auszutauschen und zu vernetzen. Wesentlich dafür sind Vertraulichkeit und das familiäre Umfeld der Veranstaltung. Aus diesem Grund gibt es auch keine digitale Teilnahmemöglichkeit.

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Wie hat sich der politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Hintergrund seit der vergangenen Veranstaltung verändert?

Unser aller Hoffnung, dass die diesjährige Konferenz wieder in Friedenszeiten stattfindet, hat sich leider bisher nicht erfüllt. Es deutet sich ein neuer „Kalter Krieg“ an. Bei Weitem nicht alle Staaten wandten sich von Russland ab. Länder wie China, Indien und Brasilien haben ihre Bedeutung auf der weltpolitischen Bühne gestärkt, sie suchen nach neuen Partnern. Die Türkei blockiert den Nato-Beitritt Schwedens. Wir Europäer haben Versorgungsängste, nachhaltige Inflationserwartungen und Klimadiskussionen, in den Vereinigten Staaten gehen wieder Banken bankrott. Sicher ist, dass nichts sicher ist. Das sind alles Themen, die uns alle betreffen.

Welche neuen Fragen stellen sich? Was hat in diesem Jahr an Bedeutung gewonnen?

Wir passen die Agenda von NEU DENKEN laufend an die aktuellen weltpolitischen und wirtschaftlichen Themen an. Das ermöglicht uns, auch kurzfristig auf bestimmte Fragen zu reagieren. In diesem Jahr steht so beispielsweise die drängende Frage nach der Stabilität unseres Bankensystems im Vordergrund. Zudem beschäftigen wir uns mit Themen wie der Abwanderung deutscher Unternehmen in die USA, der Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitssystems und den Herausforderungen, denen sich der Mittelstand gegenübersieht – hier spielt insbesondere der Fachkräftemangel eine große Rolle. Und natürlich geht es auch weiterhin um die großen globalen Fragen. Man hört derzeit beispielsweise immer häufiger den Spruch: China produziert. Die USA innovieren. Die EU reguliert. Wir werden uns der Frage stellen müssen, ob wir in Europa derzeit eine Politik verfolgen, deren moralisches Wollen ihr praktisches Können in gefährlicher Weise überschreitet. Auch diesem Aspekt werden wir bei NEU DENKEN große Aufmerksamkeit widmen.

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Was wollen Sie noch mit der Veranstaltung erreichen?

Die globale Mobilität unserer Mandantschaft ist für uns eines der größten Themenfelder. Sie wirft viele Fragen wirtschaftlicher, steuerlicher und rechtlicher Art auf. Wir müssen uns der Herausforderung stellen, nicht nur die Beratungsklassiker wie die Wegzugsbesteuerung auf der Klaviatur der potenziellen Beratungsthemen zu identifizieren. Es gilt, einen generationenübergreifenden Blick einzunehmen und auch Ereignisse einzubeziehen, die außerhalb unserer Kernkompetenzen liegen. Für uns ist es Verantwortung und Pflicht, gemeinsam mit unseren Mandanten auch diese Themen zu hinterfragen. Auf solche Fragen gibt es häufig keine sachlichen Antworten, sondern ein Meinungsspektrum. Durch unser Wirtschaftsforum NEU DENKEN analysieren wir unterschiedlichste Informationen, die ein solches Meinungsspektrum aufzeigen können. Wir nennen das Informationskompetenz.

Was war inhaltlich die wichtigste Erkenntnis der vergangenen Ausgabe? Wird dieses Thema vertieft?

Ein wesentlicher Erkenntnisgewinn war ein ideologiefreier Blick auf eine neue Weltordnung im Wandel. Diese Wege in die Zukunft waren die bestimmenden Themen des vergangenen Wirtschaftsforums und stehen auch in diesem Jahr wieder auf der Agenda. Auch Nachhaltigkeit zog und zieht sich als roter Faden durch die Diskussionen. Auf hohem Niveau wird auch die hemdsärmelige Frage beleuchtet: Müssen wir den Gürtel enger schnallen?

Welches Thema oder welcher Redner hatte in der Nachschau das größte Echo bei den Gästen?

Im ersten Jahr des Ukraine-Krieges hat der gesamte Themenkomplex rund um die Auswirkungen des Krieges, Putins-Denkweise und die Veränderungen der geopolitischen Lage sowie der Weltwirtschaft für reges Interesse gesorgt. Wir hatten hochkarätige Experten dabei: Nina Chruschtschowa, Urenkelin von Nikita Chruschtschow, und Michail Chodorkowski, Ex-Oligarch und Kremlkritiker, die uns Einblicke in die Denkstruktur und das Machtgefüge des Kreml gaben. Gerade die Themenmischung mit Spitzenreferenten, die einen umfassenden Blick auf die Aktualität ermöglichen, macht das Wirtschaftsforum so spannend.

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Haben Sie den Eindruck, dass Erkenntnisse aus NEU DENKEN inzwischen Früchte tragen? Gibt es ein „Neues Handeln“?

Es geht beim Wirtschaftsforum darum, die unterschiedlichsten neuen Ansichten kennenzulernen und zu verstehen. Es findet ein echter Dialog statt. Die Redner sind Visionäre, die intime, teils schonungslose Einblicke geben. Diese Erkenntnisse sind Grundlage für vielfältige Entscheidungen und Handlungen in den von den Initiatoren betreuten Unternehmen gewesen.

Hat sich die sogenannte Chatham House Rule bewährt?

Ja, auch in diesem Jahr gelten wieder die Vertraulichkeitsregeln für das auf dem Podium und in Einzelgesprächen Gesagte. Denn es hat sich gezeigt, dass ein offenerer, ehrlicher Austausch möglich ist, wenn die Referenten nicht davon ausgehen, dass jedes Wort sofort nach außen getragen wird. Das schätzen auch die Teilnehmer und respektieren unsere Medienpartner.

Warum der neue Standort?

Das Castillo Hotel Son Vida bietet mit einem tollen Sitzungssaal und der passenden Infrastruktur optimale Voraussetzungen für solch eine Veranstaltung. Außerdem können die Teilnehmer von der Hotelterrasse aus einen atemberaubenden Blick auf Palma genießen, die perfekte Kulisse für unser Wirtschaftsforum.