Inselrat auf Mallorca aktiviert die Bettenbörse wieder

Ein entsprechender Beschluss wurde am Montag (31.7.) auf Initiative von El Pi verabschiedet

Ein Mitarbeiter in einem Hotel in Magaluf spannt einen Sonnenschirm auf.

Ein Mitarbeiter in einem Hotel in Magaluf spannt einen Sonnenschirm auf. / Guillem Bosch

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Die vorherige Linksregierung im Inselrat auf Mallorca hatte es im März 2023 beschlossen und dann im Mai kurz vor den Wahlen umgesetzt: 17.000 Betten, die ursprünglich für Hotels und die private Ferienvermietung auf der Insel gedacht waren, wurden ersatzlos gestrichen, die Bettenbörse damit quasi eingefroren.

Nun hat der neu aufgestellte Inselrat am Montag (31.7.) mit den Stimmen der konservativen Volkspartei PP, der Rechtspartei Vox und der Regionalpartei El Pi beschlossen, die Bettenbörse wieder zu aktivieren und Hoteliers sowie privaten Ferienvermietern die Möglichkeit zu geben, untereinander Gästebetten zu tauschen.

Der Beschluss geht auf eine Eingabe von El Pi zurück, die eine "neue touristische Regulierung" gefordert hatte. Laut dem Tourismus-Dezernent des Inselrats, José Marcial Rodríguez, bedeute die Entscheidung "keinesfalls", dass die Zahl der Gästebetten auf Mallorca erhöht werde. Auch der Sprecher von El Pi, Antoni Salas, unterstrich, dass Mallorca "bei der Zahl der Gästebetten nicht mehr wachsen" könne. Gleichzeitig müssten Hoteliers und Ferienvermieter aber die Möglichkeit haben, ihre Gästebetten untereinander über die Bettenbörse zu tauschen.

Mit der Stilllegung der Bettenbörse hatte der vorherige Inselrat eine Vorgabe des neuen Tourismusgesetzes der Balearen erfüllt. Dieses forderte von den Inselräten ein Moratorium sowie für jede Insel ein Gästebetten-Limit. Grundlage dafür soll wiederum ein touristisches Rahmengesetz des Inselrats sein, das noch verfasst werden muss. Dieses sollte endgültig klären, wie viele Gästebetten auf Mallorca noch zur Verfügung stehen dürfen.

Neue Regierung will Moratorium rückgängig machen

Bis zum Frühjahr 2025 gilt ohnehin noch ein Moratorium für neue Gästebetten. Derzeit gibt es auf Mallorca rund 430.000 Gästebetten. Etwa 315.000 davon gehören zu Hotels, die restlichen finden sich in der privaten Ferienvermietung. Die neue konservative Regierung hat bereits angekündigt, das Moratorium wieder rückgängig zu machen.

Die Parteien des rechten politischen Spektrums auf Mallorca sind gegen zu starke Eingriffe, was die konkrete Zahl von Unterkünften auf der Insel betrifft. Dabei sind PP und El Pi aber durchaus auch der Meinung, dass auf Mallorca vor allem im Sommer überlaufen ist.