Mehr als 15.000 Menschen - so die Schätzung der Veranstalter - haben am Donnerstag (20.9.) an der Nit de l'Art auf Mallorca teilgenommen. Palmas lange Nacht der Kunst, die von den beiden großen Galeristenvereinigungen der Balearen organisiert wird, bot dem Publikum neben Konzerten, Performances und alternativen Kunstpräsentationen unter freiem Himmel Vernissagen in 16 Galerien sowie sechs Museen und Kulturzentren.

Aufgrund des großen Erfolgs auch bei ausländischen Besuchern und der wirtschaftlichen Nebenwirkungen - die Restaurants sind an diesem Abend voll, die Hotels um diesen Termin herum stärker gebucht - unterstützen die Inselbehörden die Veranstaltung. Mallorcas höchste Würdenträger nahmen auch in diesem Jahr wieder am Eröffnungsakt im Casal Solleric teil, mussten sich aber wie schon 2011 Protestaktionen gegen die radikalen Budgetkürzungen im Sozial- und Bildungsbereich gefallen lassen. Die Sicherheitsmaßnahmen waren ungewöhnlich stark, das Casal Solleric wurde für die Dauer des Eröffnungsaktes vollkommen abgesperrt.

Überschattet wurde die Nit de l'Art auch von einem Konflikt zwischen den Galeristen des offiziellen Programms und den unabhängigen Veranstaltern, die sich schon seit Jahren jeweils an diesem Abend in die Kunstroute einklinken, um den enormen Publikumsstrom zu nutzen. Die beiden Galeristenvereinigungen wollen das alternative Angebot in Zuunft stärker auf seine Qualität hin prüfen, um das Niveau der Veranstaltung zu gewährleisten. Die Stadt Palma, die an einer Kontinuität der Nit de l'Art stark interessiert ist, scheint bereit zu sein, den Galeristen weitgehende Mitsprache in der Entscheidung über die Zulassung alternativer Programme auf öffentlichen Plätzen einzuräumen - ein Umstand, der in der unabhängigen Szene auf heftige Kritik stößt.