Das Unglück des Kreuzfahrtriesen "Costa Concordia" vor Italien am Freitag (13.1.) wird sich dieses Jahr negativ auf die Wirtschaft in Palma de Mallorca auswirken. Die Stadt verliert etwa 17 Millionen Euro Einnahmen, wie das städtische Tourismusinstitut befürchtet. Die "Concordia" sollte in diesem Jahr mit insgesamt 189.000 Passagieren nicht weniger als 50 Mal im Hafen anlegen - so oft wie kein anderes Kreuzfahrtschiff. Jeder Urlauber gibt im Schnitt 80 bis 90 Euro in Palma aus.

Im vergangenen Jahr waren 1,8 Millionen Kreuzfahrt-Passagiere nach Palma gekommen. Dieser Wirtschaftszweig war in letzter Zeit pro Jahr um 20 Prozent gewachsen.

Mehrere mallorquinische Passagiere der "Concordia" verklagten unterdessen das Kreuzfahrtunternehmen "Costa". Sie werfen ihm unter anderem vor, bei der Evakuierung des Havaristen schwere Fehler gemacht zu haben. Die Besatzungsmitglieder hätten das Schiff vor den Passagieren verlassen und diese auf der Insel Giglio sich selbst überlassen. Außerdem habe die bei Seereisen vorgeschriebene Evakuierungs-Übung nicht stattgefunden.