Zwei Jahre nach dem Beginn der Abrissarbeiten bei vier Villen in Llucalcari im gebirgigen Nordwesten von Mallorca verlangen die Eigentümer eine Entschädigung von 14 Millionen Euro von der Gemeinde Deià. Nach Informationen der Zeitung "Diario de Mallorca" übersteigt diese Forderung das jährliche Budget der Tramuntana-Gemeinde um das siebenfache.

Sollte Deià zu der Zahlung verurteilt werden, "werden wir die Balearen-Regierung zur Verantwortung ziehen", sagte Bürgermeister Jaume Crespí von der konservativen Volkspartei (PP).

Die umstrittenen vier Villen, die zum Teil Deutschen gehören, waren Ende der 80er Jahre an der Steilküste im Norden Mallorcas erbaut worden. Der Umweltschutzverband GOB hatte gegen den Bau in geschütztem Gebiet Anzeige erstattet und in einem jahrelangen Streit vor Gericht Recht bekommen. Die Baugenehmigungen seien illegal erteilt worden, heißt es im Urteil von 2005. Bürgermeister Crespí hatte zunächst argumentiert, dass die kleine Gemeinde unmöglich selbst für den Abriss aufkommen könne. Das Geld wurde schließlich durch ein Finanzierungsabkommen zwischen Gemeinde, Inselrat und Landesregierung aufgebracht.