"Die ausschweifenden Trinkgelage an der Cala Agulla werden sich nicht wiederholen", versprach Capdeperas Bürgermeister Rafael Fernández am Dienstag (6.6.) im Gespräch mit der eMZ. Es solle mehr Polizei an den Traumstrand bei Cala Ratjada im Nordosten von Mallorca entsandt werden, um Exzesse der deutschen Partyurlauber wie die am Pfingstwochenende zu unterbinden. Tatsächlich griffen die Ordnungshüter nun konsequent durch: Am Mittwoch (7.6.) waren rund ein Dutzend Beamte der Guardia Civil an der Cala Agulla und am anderen Gemeindestrand Son Moll im Einsatz, um die Touristen in Schach zu halten.

Wie ein Sprecher der Guardia Civil bestätigte, verteilten die Polizisten am Mittag mehrere Strafzettel gegen Touristen, die Alkohol in Glasflaschen und Lautsprecher mit an die Strände gebracht hatten. Dies ist seit mehreren Jahren durch eine Vorschrift verboten. Auch fliegende Händler und illegal agierende Promoter müssen mit Konsequenzen rechnen.

Auch mehrere Beamte der Ortspolizei sowie Abgeordnete des Rathaus wohnten den Einsätzen bei. Gerade die Probleme zwischen Rathaus und Ortspolizei waren es gewesen, die in den vergangenen Wochen zu dem Chaos an den Stränden beigetragen hatten: Die Polizisten weigern sich, weitere Überstunden abzuleisten, deshalb sind phasenweise gar keine Patrouillen unterwegs.

Generell startet Cala Ratjada nicht gut in die aktuelle Sommersaison - in der Nacht auf Dienstag (6.6.) hatte es einen medialen Aufschrei gegeben, weil die Sängerin Micaela Schäfer im bekannten Freiluftlokal Bierbrunnen bei einem Auftritt ihre Brüste entblößt hatte - vermutlich auch vor zahlreichen minderjährigen Zuschauern. Laut der Bild-Zeitung drohen dem Unternehmen nun Strafen wegen Ruhestörung und sexueller Nötigung. /somo