Der nach seiner Verurteilgung von Mallorca nach Belgien geflohene Rapper Valtonyc hat sich am Donnerstag (5.7.) der belgischen Justiz gestellt. Die spanischen Behörden hatten einen Europäischen Haftbefehl gegen José Miguel Arenas Beltrán - so heißt der Mann mit eigentlichem Namen - ausgestellt. Die belgische Justiz vernahm ihn und ließ ihn auf freiem Fuß, während über die mögliche Auslieferung entschieden wird. Währenddessen darf Arenas Beltrán Belgien nicht verlassen.

Der Rapper war in Spanien wegen Majestätsbeleidigung und Aufruf zu Terror und Gewalt zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Neben harter Kritik an der Königsfamilie hatte er auf einem Konzert auch das Publikum dazu aufgerufen, auf dem Weg nach Hause einen Polizisten zu töten.

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Valtonyc gab nach der Vernehmung durch die belgische Justiz eine Pressekonferenz in Brüssel. Er sei nicht gefährlich und wolle einfach weiter singen. Außerdem erklärte er, dass er erst nach Spanien zurückkehren wolle, wenn es eine katalanische Republik gäbe. Er bereue keine seiner Texte, außer einigen Passagen, die er selbst nachträglich als chauvinistisch versteht, in denen er die spanische Königin als Frau kritisiert habe und nicht als Königin. Als Verteidiger suchte sich Valtonyc mehrere Anwälte, die auch den ehemaligen katalanischen Ministerpräsidenten Carles Puigdemont vertreten. /tg