Die Nachricht über einen möglicherweise bald verfügbaren Impfstoff gegen das Coronavirus hat auf Mallorca unterschiedlich positive Reaktionen ausgelöst, die von vorsichtigem Optimismus bis zu großer Euphorie reichen. Große Freude herrschte insbesondere bei den Vertretern der gebeutelten Tourismusbranche: "Der touristische Sektor sieht endlich Licht, nun müssen wir durchhalten, um das Ende des Tunnels zu erreichen", erklärte Gabriel Escarrer, Chef des Hotelkonzerns Meliá, dessen Aktienwert am Montag (9.11.) um 37 Prozent gestiegen war. In seiner Funktion als Vorsitzender des Branchenverbands Exceltur forderte er von der Regierung einen "Rettungs- und Wiederaufbauplan" für den Tourismussektor.

Auch das Unternehmen Iberostar bezeichnete die Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffs als "sehr gute Nachricht". Gleichzeitig warnten Unternehmenssprecher, frühzeitig unvorsichtig zu werden. "Wir müssen vorsichtig bleiben und weiter an der Kontrolle der Pandemie arbeiten", hieß es offiziell.

Für den Hotelkonzern Riu äußerte sich Luis Riu. Man habe auf diese Nachricht gewartet, weil sie "für den Sektor und für die Gesellschaft große Auswirkungen" bringen werde. Die Verteilung des Impfstoffs sei nun eine "große Aufgabe". Das Unternehmen werde alle Nachrichten mit großer Aufmerksamkeit und Hoffnung verfolgen.

Der mallorquinische Hoteliersverband Fehm warnte vor allzu großem Optimismus. Auch der Impfstoff werde keine sofortige Lösung bringen. Kurz- und mittelfristig müsse man sich darauf einstellen mit dem Virus zu leben, erklärte Sprecherin María Frontera. Ähnlich vorsichtig äußerte sich der Sprecher der Hotelbranche innerhalb des Unternehmerverbands Caeb, Gabriel Llobera. Die Nachricht bringe "kein Allheilmittel" aber immerhin "Hoffnung für den Tourismus".

Auch die balearische Regierungssprecherin Pilar Costa reagierte am Dienstag (10.11.) auf die Ankündigung des spanischen Gesundheitsministers Salvador Illa, dass dieser damit rechne zum Beginn des Jahre 2021 zehn Millionen Spanier impfen zu können. Man müsse nun abwarten, wie viele der Impfdosen auf den Balearen ankommen würden. Dies hinge von der Verteilung innerhalb der EU und dann innerhalb Spaniens ab.

Vorläufig werde man von der spanischen Regierung weiterhin fordern, dass alle auf den Inseln ankommenden Reisenden einen PCR-Test absolvieren sollen. Dieser solle vor Abflug im Ursprungsland durchgeführt werden. Wer ohne Testergebnis einreise, solle den Test auf den Balearen nachholen müssen. /tg