Im Jahr 2021 sind 44 Menschen auf den balearischen Straßen ums Leben gekommen. Das sind neun Personen mehr als im Vorjahr, langfristig gesehen aber vergleichsweise wenige. Zudem muss bei dem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr berücksichtigt werden, dass nach dem Pandemiejahr 2020 nun wieder mehr Touristen auf die Inseln kamen und mehr Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs waren.

Die Statistiken hat die MZ-Schwesterzeitung „Diario de Mallorca“ anhand von Daten der balearischen Verkehrsbehörde erstellt. Die offiziellen Zahlen können jedoch abweichen, da bei diesen nur diejenigen Opfer als Verkehrstote gezählt werden, die direkt am Unfallort verstarben, nicht aber die Opfer, die ihren Verletzungen im Krankenhaus erlagen.

Die Verkehrstoten auf den Balearen sinken seit einigen Jahren. DGT/DM

Deutlicher Rückgang seit 2007

Lässt man das Jahr 2020 außen vor, liegen die 44 Verkehrstoten des vergangenen Jahres auf einem mit den Jahren vor der Pandemie vergleichbaren Niveau. 2018 wurden 47 Verkehrstote gezählt, 2019 dann 49. Der größte Einschnitt in der Kurve wurde im Jahr 2008 erfasst. Im Dezember 2007 war das Strafmaß für Gefährdung der Verkehrssicherheit in Spanien erhöht worden, was prompt zu einem deutlichen Rückgang der Zahl der Verkehrstoten führte. Vergleichbar niedrige Werte gab es zuletzt in den 1960er-Jahren, damals waren jedoch auch nur 4.000 Fahrzeuge auf den Balearen unterwegs – und nicht wie heute mehr als eine Million.

In der Statistik der Verkehrstoten schlägt sich auch der Trend der Elektroroller nieder. Zwei Menschen verloren vergangenes Jahr nach Stürzen mit patinetes ihr Leben. Ein 49-Jähriger verunglückte im April in Consell, ein 53-Jähriger im Juni in Portals.

Hoher Anteil an Motorradfahrern

Auffällig ist zudem der hohe Anteil an Motorradfahrern, die im vergangenen Jahr verunglückten. Von den 44 Verkehrstoten waren 17 im Auto unterwegs, 15 mit dem Motorrad, drei mit dem Rad, zwei auf dem Traktor, zwei auf dem Elektroroller, fünf zu Fuß. Der folgenschwerste Unfall ereignete sich am 5. Dezember, als ein Auto nahe Son Serra de Marina gegen einen Baum krachte. Alle drei Insassen im Alter zwischen 22 und 24 Jahren starben.

Auch im noch jungen neuen Jahr gab es bereits zwei Unfalltote auf den Inseln. Ein 63-jähriger Motorradfahrer kollidierte am Sonntag (2.1.) auf der Landstraße zwischen Inca und Muro mit einem Pkw und fuhr danach gegen eine Mauer. Und auf Ibiza kam ebenfalls am Sonntag die Beifahrerin in einem Auto ums Leben, das gegen einen Baum prallte. Am Donnerstag zuvor (30.12.) starb ein Motorradfahrer im Krankenhaus, der elf Tage zuvor einen Unfall erlitten hatte. Der 62-Jährige hatte nachts in Palma auf nasser Fahrbahn die Kontrolle über seine Maschine verloren und war gegen eine Metallstange geschleudert worden.