Immer mehr Familien träumen vom Auswandern nach Mallorca. Ein Leben am Mittelmeer unter der Sonne klingt auf den ersten Blick nach Idylle und Sorglosigkeit. Doch gerade wenn man den Schritt mit Kindern gehen möchte, sind einige Dinge zu beachten. Ein Überblick über einige Fragen, die Sie am besten vor dem Umzug auf die Insel klären sollten.

Kinder auf den Umzug vorbereiten

„Oft sind die Eltern hin und weg von Mallorca und sehen nicht, dass nicht alles, was für sie toll ist, vom Meerblick mit Palmen über die Finca-Idylle, automatisch auch für die Kinder gut sein muss“, sagte der Kinder- und Jugendpsychologe Joachim Schreck kürzlich der Mallorca Zeitung.

Stattdessen sei es wichtig, schon vorher viel mit den Kindern zu sprechen und auch zu thematisieren, dass es durchaus schwierig für sie werden kann. „Und die Eltern sollten auch klarstellen, dass sie die Entscheidung treffen und nicht die Kinder. Das entlastet die Kinder später, wenn es doch nicht so toll wird und nimmt ihnen Verantwortung.“

Die Wahl der Schule

Auf Mallorca gibt es deutsche und internationale Schulen. Wer also möchte, dass sein Kind deutsch- oder englischsprachigen Unterricht bekommt, findet entsprechende Angebote. Diese privaten Schulen sind allerdings teuer.

Die öffentlichen Schulen haben enge Bewerbungszeitfenster. Die Plätze werden nach verschiedenen Faktoren wie Dauer der Wohnhaft in der Gemeinde, Anzahl an Geschwistern und Sozialbedürftigkeit vergeben. Zudem muss man sich gerade in Palma de Mallorca bei der Wahl der Schule mit dem System der verschiedenen Einzugszonen vertraut machen.

Die Sprachen

Der Unterricht auf den öffentlichen Schulen Mallorcas findet auf Katalanisch statt. Die Umgangssprache zwischen den Kindern ist gerade in der Stadt und in Gegenden mit hohem Einwandereranteil meistens Spanisch. Wenn das Kind einen leichten Einstieg haben soll, sollte es im Vorfeld schon Grundkenntnisse der beiden Sprachen erwerben.

Sommerferien

Die Sommerferien auf Mallorca dauern fast drei Monate. Wer berufstätig ist, muss in der Zeit jemanden suchen, der auf die Kinder aufpasst. Wenn kein Familienmitglied für so eine lange Zeit die Betreuung übernehmen kann, gibt es die Möglichkeit, den Nachwuchs in Sommercamps zu schicken. Es gibt auf der Insel zahlreiche Angebote, aber die guten Projekte sind sehr begehrt und sehr teuer. Auch hier lohnt es sich, sich rechtzeitig um einen Platz zu bewerben.

Steuern und Ansässigkeit

Das mag zwar auf den ersten Blick überraschend sein, aber Kinder sind für das Finanzamt ein wichtiger Indikator, ob eine Familie fest in Spanien lebt. Gerade bei den internationalen Schulen werde die Liste der angemeldeten Kinder mit den Meldelisten bei den Behörden abgeglichen, erklärte kürzlich Steuerberater Willi Plattes bei einem MZ-Seminar zum Immobilienerwerb auf Mallorca.

In Spanien gilt die so genannte 183-Tage-Regel bei der steuerlichen Ansässigkeit. Wer also mehr die Hälfte des Jahres hier verbringt, wird automatisch für sein Weltvermögen und - einkommen steuerpflichtig. Wenn ein Elternteil in Deutschland lebt und arbeitet, während das andere mit den Kindern auf Mallorca wohnt, liegt die Beweislast beim Steuerzahler, dies gegenüber den Behörden zu belegen. Wer also auf die Insel ziehen möchte, aber weiterhin in der Heimat zu arbeitet, sollte diesen Aspekt in seine Planungen mit einbeziehen. /pss