Mallorca Zeitung

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Zehn Restaurants, in denen Sie die authentische Küche von Mallorca probieren können

Die traditionelle mallorquinische Gastronomie wird bis heute gepflegt und gehegt. Man muss nur wissen wo. Eine Auswahl an Lokalen, in denen es garantiert authentisch zugeht

Innereien mit viel Gemüse: Das „frito mallorquín“ gehört auch im Celler La Parra in Port de Pollença zu den Spezialitäten. | FOTO: CELLER LA PARRA

Llom amb col (Schweinefleisch in Kohlblättern geschmort), llengua amb taperes (Zunge mit Kapern), porcella (Spanferkel), peix a la llauna (Fisch aus dem Ofen im Mallorca-Stil mit Kartoffeln, Gemüse, Pinienkernen und Rosinen), arròs brut („schmutziger“ Reis mit Fleisch und Gemüse) oder ein frito mallorquin mit Herz-, Lunge- und Leberstückchen vom Schwein oder Lamm mit viel Gemüse. Alle diese Gerichte gehören zur mallorquinischen Kochtradition, und diese wird in etlichen Restaurants und Gastro-Bars auf der Insel bis heute gehegt und gepflegt. Das ist authentisches Mallorca-Feeling für den Gaumen – egal, ob man auf der Insel lebt oder hier seinen Urlaub verbringt. Hier zehn Empfehlungen in nahezu allen Ecken der Insel.

Celler Pagès in Palma

In der Balearen-Hauptstadt überzeugt der Celler Pagès mit seinen vielen kleinen Gewölberäumen seit 1956, und seit jenem Jahr ist er auch im Besitz der Familie Amengual. Urig eingerichtet in einem früheren Pferdestall, mit vielen alten Details, dennoch eleganter als viele andere ursprüngliche Celler-Lokale, isst man hier besonders gut tumbet (Schichtgemüse mit Tomatensugo), gefüllte Auberginen, sopes mallorquines (Gemüseeintopf auf Brot), ein spezielles frito mit Tintenfisch und Sobrassada oder auch eine Lammschulter.

Mittags wird ein Drei-Gang-Menü mit Auswahlmöglichkeit geboten (C/. Felip Bauzà, 2, Palma. Tel.: 971-72 60 36, cellerpages.com).

Can Nofre in Palma

Vor über 60 Jahren in Palma gegründet, gilt das gemütlich-elegant eingerichtete Ca’n Nofre als Hort mallorquinischer Traditionsküche, und wer es verpasst, bei Besitzerin Catalina Munar und ihrem kochenden Sohn Llorenç Ramis, Tochter und Enkel des Gründers Nofre Munar, einen Käsekuchen nach Art des Hauses zu essengreixonera de brossat – ist selbst schuld.

Ebenfalls perfekt sind sopes mallorquines, frito de verduras (frittiertes Gemüse), tumbet mit Sardinen, bacalao a la mallorquina (Kabeljau auf mallorquinische Art), arròs brut, peus de porc (Schweinefüßchen), Gerichte mit den burballes-Nudeln aus Porreres oder als Spezialität auch die sesos de cordero rebozados (paniertes Lammhirn). Auf den Tisch kommt frische Marktküche, vorrangig mit hiesigen saisonalen Produkten. Auch hier wird ein dreigängiges Mittagsmenü geboten (C/. Manacor, 27, Palma. Tel.: 971-46 23 59, Facebook).

Celler Can Amer in Lloseta

Der Celler Can Amer in Inca war 43 lange Jahre eine Insel-Institution mit Antonia Cantallops in der Küche und ihrem Ehemann Pep Torrens als umsichtigem perfekten Gastgeber. Sohn Tomeu Torrens übernahm im Jahr 2004, musste aber das Lokal aufgeben und startete 2020 den neuen Celler samt Terrasse am Rande des Gewerbegebiets von Lloseta nahe der Inca-Autobahn.

Dort wird vor allem mittags günstig und gut gekocht, vorzugsweise Hausmannskost, aber auch elaboriertere Gerichte gibt es auf der Karte. Empfehlenswert sind etwa escaldums (Huhngericht mit Kartoffeln) oder die mit Aubergine und Sobrassada gefüllte Lammschulter (C/. de Miners, 4, Lloseta. Tel.: 871-57 08 46, celler-canamer.es).

Celler Can Marrón und Celler Can Lau in Inca

In dem urigen ebenerdigen Can Marrón nahe dem Markt sitzt man neben riesigen alten Weinfässern, während Spanferkel, Zunge mit Kapern, callos (Kutteln) oder frito mallorquín aufgetischt werden. Den krönenden Abschluss bildet ein Ensaimada-Pudding. Es kocht Bernadi Matemalas, während sich seine Frau Margalida Tomas herzlich um die Gäste kümmert (C/. Rector Rayó, 7, Inca. Tel.: 971-50 41 60, Facebook: Celler Ca’n Marrón).

Gleich ums Eck betreibt seit 2009 Bernadis Bruder Francisco den Celler Can Lau. Seine Spezialität sind Schweinefüßchen mit Schnecken sowie ein Fischgericht nach einem mittelalterlichen Rezept mit Birnen, Honig, Kräutern und Essigmarinade (C/. Roser, 5, Inca. Tel.: 971-50 62 89, Facebook: Celler Can Lau).

Schutziger Reis: Arròs brut Martina Zender

Celler la Parra in Port de Pollença

Im Hafenort von Pollença findet man den Celler la Parra, der seit 1962 von der Familie Gual geführt wird, mittlerweile in der dritten Generation. Auch dieses gemütlich und traditionell eingerichtete Lokal hat seinen Ursprung in einer Bodega, was man an den enormen Weinfässern erkennen kann, die das Lokal zieren. Spezialitäten sind frito mallorquín, llom amb col, tumbet, arròs brut, Lammschulter und Spanferkel (C/. de Joan XXIII, 84, Port de Pollença. Tel.: 971-86 50 41, cellerlaparra.com).

Arco Iris bei Muro

Seit 54 Jahren existiert dieses angenehm beliebte Traditionslokal mit Terrasse, in dem der Deutsch sprechende Chef Pep Toni Santandreu sowohl den Kochlöffel schwingt als auch die Karte des Lokals den Gästen erklärt, wobei er ein Faible für Innereien ausgefallener Art wie Hahnenkamm-Ragout oder Hirn hat, aber auch für frito mallorquín, callos, arròs brut, eine feine Lammschulter oder auch einen perfekt zubereiteten Petersfisch mit ausgebackenen Zwiebeln (gall amb ceba) (Ctra. Muro–Can Picafort, km 8,4, Muro. Tel.: 971-53 70 27, Facebook: Restaurant Arco Iris).

Lecker Schnecken mit Aioli essen im Arco Iris. Martina Zender

Moli d’en Pau in Sineu

Über 30 Jahre kehrt man mittlerweile am Rande von Sineu in die pittoreske Moli d’en Pau ein oder sitzt im hübschen Garten samt Vogelvolieren. Die 1870 errichtete Mehlmühle wurde 1992 zu einem Restaurant um- und ausgebaut und wird seitdem von der Familie Riera geführt, am Herd steht Pedro José Riera. Das Lammfleisch für das exzellente frito mallorquin stammt von eigenen Tieren, das Gemüse zum größten Teil aus dem eigenen Garten. Spezialität sind hier die zahlreichen Reisgerichte oder auch das Schweinefilet mit Kartoffel-Pilz-Püree und einer Sauce aus Honig und Sobrassada (Ctra. Santa Margalida, s/n, Sineu. Tel.: 971-85 51 16, molidenpau.es).

Antic Celler Son Toreó in Sineu

Die Geschichte dieses Lokals reicht bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück. Es stand lange leer, bis Guillem Fuster und seine Frau Maria Mulet das Lokal wieder eröffneten. Hier wird nahezu alles über loderndem Feuer gebrutzelt oder geschmort. Das können aiguats (Eintopfgerichte) ebenso sein wie porcella, weitere Fleischgerichte vom Grill, raya amb pebres vermells (Rochen mit Paprika) oder auch Kutteln und Schnecken (Plaça Fossar, 3, Sineu. Tel.: 660-18 97 75, Facebook: Celler Son Toreó).

Es Celler in Petra

Viele Stufen führen hinab ins Restaurant Es Celler im Dörfchen Petra, das früher, im 19. Jahrhundert, die Weinkellerei Can Casta beherbergte. Das weitläufige Lokal mit seinen großen Weinfässern rundum begeistert schon seit bald 30 Jahren einheimische und internationale Gäste. Neben Gerichten vom Grill wie etwa Schwein, Rind, aber auch Lamm, Kaninchen und Wachteln sind hier die sopes mallorquines, arròs brut, llom amb col, die Schnecken oder die gefüllten Schweinefüßchen empfehlenswert (C/. de l’Hospital, 46, Petra. Tel.: 971-56 10 56, restaurantesceller.com).

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