Jetzt im März starten viele der Top-Lokale auf Mallorca nach der Winterpause in die neue Saison. Wir haben uns etwas umgehört und geben Infos und Anregungen zum Besuch.
Dins in Palma
Santi Taura, präsent im TV mit eigener Kochshow und Chef von mehreren Restaurants auf der Insel, hat nur eine kurze Pause gemacht und ist schon lange wieder für seine Gäste im Dins da. Sein Stil hat sich nicht geändert: mallorquinische Gerichte aus vergangenen Zeiten, von ihm kreativ wiederbelebt, die in elf Gängen aufgetischt werden. Der Gastroführer Repsol würdigte das mit zwei Sonnen und die Michelin-Redaktion mit einem Stern. Dazu passt am besten die von Sommelier Joan Arboix zusammengestellte Weinbegleitung, ausschließlich mit balearischen Weinen.
Infos: dinssantitaura.com
Marc Fosh in Palma
Unser britischer Sternekoch und langjähriger MZ-Autor Marc Fosh hat sein nach ihm benanntes Restaurant in Palma schon Anfang Februar wieder geöffnet. Jedoch noch nach dem „alten“ System. Ab Mitte März wird es neben dem fünfgängigen, werktäglichen Mittagsmenü für rund 60 Euro abends zwei Menüs geben: ein sieben- und ein zehngängiges. In der Küche nutzt er neuerdings verstärkt seltene mediterrane Kräuter, Gemüse und essbare Blüten, die Antoine de Beaupré in seinem Permakultur-Garten anbaut (Instagram: elhuertodelmar).
Infos: marcfosh.com
Bens d'Avall zwischen Deià und Sóller
Mit dem gleichen Gärtner Antoine arbeitet das Vater-Sohn-Duo Benet und Jaume Vicens im Bens d'Avall zusammen. Das Lokal gründeten Benets Eltern 1971, er selbst führt es seit 1984. Seit einiger Zeit ist sein Sohn Jaume ebenfalls dabei. Bei der jüngsten Michelin-Verleihung konnten sie nicht nur ihren „normalen“ Stern behalten, sondern erhielten auch einen neuen grünen Stern für besonders nachhaltiges Arbeiten. Viele der Produkte von Antoine de Beaupré wie Gemüse, Wurzeln, Kräuter und Blüten, aber auch Produkte aus ihren eigenen Gärten in der Serra de Tramuntana oder der Honig von Schwager Xim bereichern die Gerichte. Auch in diesem Jahr wird es nur ein Menü geben. Eröffnet wurde am 1. März, allerdings aktuell nur mittags. Ab Juni kann man im Sommer nur abends dort schmausen.
Infos: bensdavall.com
Fusion 19 in Playa de Muro
Ein aufgestocktes Team, natürlich auch ein neues Menü – Javier Hoebeeck und sein Team sind am 1. März an der Playa de Muro im Fusion 19 voller Energie in die neue Saison gestartet. Das Lokal hat nun schon im zweiten Jahr seinen Michelin-Stern verteidigt. Auch diesmal ehrt man die hiesigen Kochwurzeln und respektiert mallorquinische Bio-Produkte, integriert aber auch asiatische und lateinamerikanische Einflüsse. Genutzt wird nun auch verstärkt der eigene Garten. Insgesamt besteht das Menü aus fünf größeren Abschnitten mit 13 Schritten und noch konkreter aus 34 Einzelteilen.
Infos: fusion19.com
Sa Clastra in Es Capdellà
Chefkoch Jordi Cantó freut sich auf seine erste Saison mit Michelin-Stern. Den bekam das Restaurant Sa Clastra des Hotels Castell Son Claret bei Es Capdellà im November verliehen. Während das Hotel schon zum 1. März eröffnet hat, lässt sich das Sa Clastra zwei weitere Wochen Zeit. Kürzlich brachten Cantó und sein Team Mallorca- Atmosphäre ins Restaurant Lakeside des deutschen Schwesterhotels The Fontenay in Hamburg – es gehört ebenfalls dem Logistik-Unternehmer Michael Kühne. Das Lakeside wurde im letzten Jahr bereits mit einem zweiten Stern bedacht. Gemeinsam mit Lakeside-Chefkoch Julian Stowasser kochte Cantó ein Vier-Hände-Menü.
Infos: castellsonclaret.com
La Fortaleza und Sea Club in Cala Blava
Noch wurde hier kein Michelin-Stern verliehen, aber immerhin zwei Repsol-Sonnen. Verantwortlich für die beiden Restaurants des wohl schönsten Hotels der Insel, Cap Rocat, ist seit der Eröffnung 2010 der Mallorquiner Victor García. Wiedereröffnung nach der Winterpause ist am 13. März. Im anspruchsvollen La Fortaleza führt er seine perfekte Linie mit dekonstruierten Traditionsgerichten und kreativen Varianten rund um Mallorcas (Bio-)Produkte weiter wie eh und je. Im Sea Club – wie der Name schon sagt, direkt am Meer gelegen – startet in diesem Jahr etwas Neues: etliche beliebte Klassikergerichte werden beibehalten, aber das Grill-Paella-Konzept wird jetzt mehr und mehr ergänzt durch Gerichte, die kreativ Bio-Gemüse verarbeiten. Der US-Trend „Plant forward“ jetzt also auch im Sea Club.
Infos: caprocat.com
DaiCa in Llubí
Hier werden am 7. März die Türen wieder geöffnet. Chefköchin Caty Pieras und ihr Partner David Ribas bieten in ihrem gemütlich-charmanten Restaurant in Llubí zwei Menüs: Temporada und Festa. Speziell Letzteres ist durchaus avantgardistisch, gewagt, fantasievoll aber auch authentisch, sobald es um die Produkte geht, die möglichst in Bio-Qualität von hiesigen Erzeugern kommen. Das besondere Zuckerl: Sie verfügen über drei Hotelzimmer – perfekt für all jene, die die gut zusammengestellte Weinkarte testen wollen.
Infos: daica.es
Can Simoneta in Canyamel
Mediterran-mexikanisch oder auch „mexiterranea”, das ist der Küchenstil des mexikanischen Chefkochs David Moreno und seiner rechten Hand Edgar Rodríguez im Can Simoneta in Canyamel. Es gibt Überraschendes, geschmacklich Faszinierendes und Authentisches – nicht zuletzt auch dank der original mexikanischen Produkte. Einige, für die mexikanische Küche wichtige Zutaten wie diverse Mais- und Chili-Sorten, pflanzt Moreno auf den Ländereien von Can Simoneta an – mit mitgebrachten Samen aus Mexiko. Das „normale“ Restaurant mit À-la-Carte-Gerichten und einem kleineren Menü hat wie das Hotel am 1. März den Betrieb wieder aufgenommen, das neue Gastronómic-Restaurant des Hotels mit dem großen Degustationsmenü startet erst am 1. Mai.
Infos: cansimoneta.com
Voro in Canyamel
Bei so einer Aufzählung darf das Voro nicht fehlen, beheimatet im Hotel Cap Vermell Resort in Canyamel und als einziges Restaurant der Insel mit zwei Sternen bekrönt. Es eröffnet in diesem Jahr am 15. März. Chefkoch Álvaro Salazar ist ein leidenschaftlicher Mensch, kreativ, experimentell, immer auf der Suche nach neuen Gerichten und Ideen, wie man Produkte verfeinern kann. Aber dabei vergisst er weder seine Heimat Andalusien noch seine zweite Heimat Mallorca. Aus beiden Regionen stammen die meisten der verwendeten Zutaten, manchmal gibt es auch köstliche, verfeinerte Erinnerungen an seine andalusische Kindheit. Seine beiden Menüs Voro (20 Gänge) und Devoro (25 Kreationen) sind tatsächlich einzigartig.
Infos: vororestaurant.com