Mallorca Zeitung

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Nach Berliner Döner: Im Zentrum von Palma de Mallorca gibt es jetzt auch deutschen Frozen Yogurt

Ein deutsch-mexikanisches Paar hat in der Nähe der Einkaufsstraße Carrer Sindicat ein Lokal der Düsseldorfer Frozen-Yogurt-Kette Yomaro eröffnet. Unter den Landsleuten zeichnen sich schon nach zwei Wochen die ersten Stammkunden ab

Schmeißen den Laden bisher zu zweit: Alma Galindo und Max Turzer. | FOTO: NELE BENDGENS

Sie waren und sind da, die Bedenken, dass sie unter anderem mit dem bereits etablierten spanischen Anbieter Llaollao konkurrieren müssen. Die Mexikanerin Alma Galindo und der Deutsche Max Turzer aber haben es gewagt: Das Paar hat in Palma einen Ableger der deutschen Frozen-Yogurt-Marke Yomaro eröffnet. Seit dem 24. März verkauft es die gesündere Alternative zum Eis ganz in der Nähe des Carrer Sindicat, nicht weit von dem Imbiss, wo ein anderes deutsches Auswandererpaar seit November 2023 einen „echten“ Berliner Döner unter die Leute bringt.

„Frozen Yogurt funktioniert als Produkt in Deutschland, also wird es das auch hier tun“, sagt Max Turzer zuversichtlich. Die beiden Weltenbummler haben auf Mallorca gewissermaßen ihre Schnittstelle zwischen Lateinamerika und Deutschland gefunden. So kann auch ihr dreieinhalb Jahre alter Sohn in der Nähe seiner Großeltern, den Eltern von Turzer in Deutschland, aufwachsen.

"In einem Monat war alles entschieden"

Die beiden machten sich auf die Suche nach einem geeigneten Lokal in Palma, stellten aber schnell fest, dass die Preise für die teils viel zu großen Läden etwa im Carrer Sindicat astronomisch hoch waren. Fündig wurden sie an der Plaça del Mercadal in der Altstadt. 55 Quadratmeter, hohe Decken, gute Lage. „Als wir das Lokal, in dem zuvor eine Galerie untergebracht war, gesehen haben, dachten wir sofort ‚wow‘“, erinnert sich der 36-jährige Max Turzer. „In einem Monat war alles entschieden“, sagt Alma Galindo. Im Februar zog die kleine Familie nach Mallorca.

Aktuell gibt es "nur" 24 Toppings. Bendgens

Auf den Seychellen kennengelernt

Kennengelernt hatten sich die Mexikanerin und der Deutsche 2014 auf den Seychellen. Turzer eröffnete dort das Hotel der Eltern eines guten Freundes mit, Galindo arbeitete als Trainerin in einem Fitnessstudio. 2016 ging es für Turzer zurück in seine Heimatstadt Düsseldorf. Galindo zog bereits 2015 mit ihrem damaligen Partner nach Mallorca und begann, in einem Hotel in Cala d’Or zu arbeiten. Den Kontakt zu Turzer hielt sie, zunächst als Freunde. Für die ruhigen Wintermonate nahm sich die Mexikanerin 2017 vor, Deutsch zu lernen. In Düsseldorf besuchte sie einen Volkshochschulkurs, Turzer unterstützte sie. Die beiden kamen sich näher, verliebten sich.

2019 machte das Paar eine achtmonatige Reise durch Brasilien, Argentinien, Kolumbien und Mexiko. Im November desselben Jahres heirateten sie in Mexiko. „Gerade noch rechtzeitig vor der Pandemie sind wir nach Deutschland zurückgekommen“, erinnert sich Galindo. Zum damaligen Zeitpunkt war die nun 38-Jährige bereits schwanger. 2020 kam Emilio Johannes zur Welt.

Dann eben ein Franchise-Lokal auf Mallorca

Die Familie lebte zunächst in Düsseldorf. Gemeinsam mit einem Partner und einem Caterer betrieb der gelernte Veranstaltungskaufmann Turzer dort als Selbstständiger das Event-Geschäft von Yomaro. Auf Hochzeiten oder Straßenfesten bot er an kleinen Ständen Frozen Yogurt an. Als es mit dem Partner zum Streit kam, lag es nahe, sich als Franchise-Nehmer für Yomaro selbstständig zu machen. Auf Mallorca.

Bis zur Geschäftseröffnung gab es nach dem Umzug noch einiges zu tun. Das Paar musste in dem Lokal an der Plaça del Mercadal unter anderem einen Pfeiler zurückbauen und eine Zwischenwand einziehen. „Wir haben Gas gegeben“, sagt Max Turzer. Seit gerade einmal zwei Wochen hat Yomaro nun geöffnet. Und schon jetzt ist der Andrang beträchtlich. Während des MZ-Besuchs am Donnerstag (28.3.) finden wiederholt vor allem deutschsprachige Kunden den Weg in den Laden. Da sind etwa Suzanne und Frank Heinemann aus Berlin, die im Zentrum eine Immobilie haben und am Vortag bei einem Spaziergang auf das Lokal aufmerksam geworden sind. Die Becher von Llaollao seien ihr zu süß, sagt Suzanne Heinemann. Bei Yomaro schmecke es ihr besser.

Vor allem auf Erdbeere und Kinder-Schokolade stehen die Kunden.

Vor allem auf Erdbeere und Kinder-Schokolade stehen die Kunden. Bendgens

Der Name der Marke ist ähnlich wie bei „Haribo“ eine Mischung aus „Yogurt“ und dem Namen des Gründers, Matthias Rombey – YoMaRo. Rombay eröffnete das erste Geschäft 2012 in Düsseldorf. Mittlerweile gibt es über 20 Filialen, unter anderem in Luxemburg oder Malaysia. Hauptbestandteil jedes Frozen Yogurt ist das hauseigene Rezept der Kette ohne künstliche Zusatzstoffe. Zu dem rund 1,5 Prozent fetthaltigen Yogurt geben Galindo und Turzer noch etwas Zitronensaft hinzu. Vorgabe für jeden Franchise-Nehmer ist zudem, dass etwa die Süßigkeiten von den jeweiligen Originalmarken sein müssen.

Becher in drei Größen

Die Becher gibt es in Palma in drei verschiedenen Größen. Im Gegensatz zu anderen Geschäften der Kette und in der Branche arbeitet das Paar mit Fixpreisen. Kunden zahlen die Toppings demnach nicht extra. Das Konzept von Yomaro sieht eigentlich vor, dass Kunden 40 Toppings zur Auswahl haben. Doch Galindo und Turzer wissen: Viele Kunden sind schon mit den 24 Varianten, die sie in Palma anbieten, überfordert. „Wir probieren gerade noch aus, welche gut, welche eher weniger gut ankommen“, erzählt Turzer. Alleine am Vortag hätten zwei Kunden nach Pistazie gefragt. Bei den derzeit acht Saucen ist „Schokolade“ der Renner. Es gibt auch zwei vegane Sorten: Mango und Karamell.

Überhaupt seien viele Kunden auch an veganen Frozen-Yogurt-Optionen auf Soja-Basis interessiert, hat Alma Galindo festgestellt. Spätestens in der Hauptsaison soll es auch diese Varianten geben. Im Winter stehen dann Waffeln auf der Karte, natürlich darf auch da Frozen Yogurt nicht fehlen.

Yomaro Palma: Plaça del Mercadal, 7, Palma, ganzjährig geöffnet, aktuell: täglich von 13–19 Uhr,

Preise: 4,50–8,50 Euro, IG: yomaro_palma, yomaro.com

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