Mallorca Zeitung

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Auch Mallorca hat jetzt einen "New Yorker" (zumindest das Titelblatt)

Wie sähe das Magazin „The New Yorker“ aus, wenn es hier erschiene? Illustratoren und Künstler haben die Antwort

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"The Mallorcan" - echte Illustrationen für eine fiktive Zeitschrift Joan Aguiló et.al.

Das US-Magazin „The New Yorker“ gilt wegen seiner einzigartigen Mischung aus hochkarätigen Reportagen und Analysen, Kurzgeschichten und Cartoons nicht wenigen als „Heiliger Gral des Journalismus“ („Der Spiegel“). Es ist eine Bewunderung, die sich Journalisten mit einer anderen Berufsgruppe teilen: die der Illustratoren und Künstler. Ein eigenes Bild auf dem Cover des „New Yorker“ zu platzieren, bedeutet auch in ihrer Zunft so ziemlich die größtmögliche Anerkennung.

Und ist damit naturgemäß nur einigen wenigen vorbehalten. Aber man kann ja mal so tun als ob.

Das hat sich auch Joan Aguiló gedacht. Der mit seinen vielen riesigen Wandgemälden im wahrsten Sinne allgegenwärtigste Künstler der Insel lädt seit gut zwei Monaten seine Kolleginnen und Kollegen dazu ein, das Titelbild einer fiktiven, aber unverkennbar dem Original nachempfundenen Zeitschrift zu gestalten: „The Mallorcan“.

Etwas gemeinsam auf die Beine stellen

Zu sehen ist das Ergebnis dann lediglich auf Instagram, jeden Montag kommt ein weiteres Titelbild hinzu. „Ich habe schon jetzt über 30 weitere in der Pipeline“, sagt Joan Aguiló, den die MZ telefonisch auf einem Baugerüst in Marratxí vor seinem neuesten Wandgemälde erwischt. „Mir geht es darum, dass die Kreativen der Insel mal etwas gemeinsam auf die Beine stellen“, sagt er.

Die Idee ist weder allzu originell noch neu, Varianten davon gibt es etwa in Paris, Mexiko-Stadt oder Barcelona, wie Aguiló selbst unterstreicht. Eine Vermarktung, wie etwa in Barcelona schon im Gange, sei erst einmal nicht geplant: „Dafür hätte ich gar keine Zeit, das wäre mir auch zu aufwendig.“

Joan Aguiló ist eigentlich Spezialist für Wandgemälde wie dieses im Mercat de l'Olivar in Palma. Foto: Nele Bendgens

Initiator Joan Aguiló freut sich über weitere Einsendungen

Bleibt die Freude an der Herausforderung: Mallorca, oder was Mallorca gerade umtreibt, in einem einzigen Bild festzuhalten. Das Resultat ist dann wie beim echten „New Yorker“ mal sonnig (Aguilós eigenes Eröffnungsbild), mal düster (Luis Maraver und sein Bild mit Verweis auf „Mallorca deutsches Territorium“), mal kritisch (Meeresverschmutzung und Klimawandel bei Llorenç Garrit und Sergi Ribot), mal verspielt („Pa amb oli mit Kuli“ von Sath).

„Weder beim Thema noch bei der Technik gibt es irgendwelche Vorgaben“, sagt Joan Aguiló, der sich über weitere Einsendungen und Vorschläge freut. Kontakt über Instagram: @themallorcanmag

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