Die Geschichte beginnt traurig, das Ende ist dafür umso schöner: Im Oktober 2018 erlitt Mallorca-Liebhaber Dietmar Johann nach dem Sport eine Gehirnblutung. „Ich war quasi gelähmt, saß im Rollstuhl, musste über Monate hinweg alles wieder neu lernen: sprechen, laufen ...“, erzählt der 63-Jährige, der seit über zehn Jahren bei Campos eine Finca hat und mehrmals pro Jahr auf Mallorca ist. Als er nach eineinhalb Jahren endlich wieder gehen konnte, setzte sich der Hobby-Mountainbiker wieder auf sein Rad. Er stürzte schwer, brach sich mehrmals den Ellenbogen. Über 20 Schrauben halten nun seinen Arm zusammen. Erneut begann für den Rheinland-Pfälzer eine lange Rehabilitationsphase.
Seinen eigenen "Tatort" drehen
Eines Abends schaute Johann zu dieser Zeit mit seiner Frau „Tatort“ und befand die Folge für nicht besonders gut. „So etwas kann ich auch“, dachte sich der Diplom-Ingenieur in Maschinenbau. Er beschloss, ein Drehbuch für seinen ganz eigenen „Tatort“ zu schreiben. Handlungsort: seine Heimatregion, die Eifel. Zeit hatte er schließlich genug. Er erzählte Freunden von seinem Projekt, holte auch seinen Sohn, Profi-Filmer und -Fotografen, mit ins Boot und machte sich an die Arbeit.
140-minütiger Kassenschlager
Heraus kam mit etwas Pandemie-Verzögerung nach drei Jahren der regionale Kassenschlager „Tatort Falkenlay – Lippis Erben“. An der 140-minütigen Produktion hatten neben einem professionellen Filmteam 80 Laienschauspieler teilgenommen. Mit dem Erfolg, den sein Film hatte, hätte Johann nicht gerechnet. „Er lief mehrere Wochen lang in den Kinos der Umgebung. Ich war überwältigt, wie gut er angenommen wurde.“ Sogar in die „Landesschau“ wurde er eingeladen.
Das Besondere: Außer Ruhm und Ehre schlug Johann von dem Projekt keinerlei Profit. Im Gegenteil: Die Einnahmen kamen Krankenhäusern, einem Kinderhospiz und einer Familie, die einen schweren Schicksalsschlag erlitten hatte, zugute.
Mörderische Kunst
Schnell war für Johann klar, dass er mit seinem mittlerweile gegründeten Verein Falkenlay Film einen Folgefilm drehen will. Er wird „Tatort Falkenlay – Mörderische Kunst“ heißen. Dieses Mal soll ein Teil der Szenen auf Mallorca gedreht werden. Die Dreharbeiten in Deutschland haben schon begonnen. Auf der Insel laufen die Kameras des 20-köpfigen Teams vom 13. bis 20. September heiß, unter anderem an der Playa de Palma.
„Unser Film ist auch ein bisschen lustig, da passt der Ballermann gut dazu“, findet Dietmar Johann. Auf der Panoramastraße Ma-10 will der Hobby-Filmemacher zudem eine Verfolgungsjagd drehen. Zu sehen sein sollen auch mehrere Restaurants, ein noch zu bestimmendes Hotel sowie der Hafen von Calanova. Bei der Unterstützung vor Ort hilft die deutsch geführte Mediaagentur Mediaservice Mallorca.
Und darum geht’s
Der Security-Mitarbeiter einer Firma, die Gemäldeversteigerungen betreut, wird umgebracht. Er hatte ein Video davon gemacht, wie eine Fälscherbande Bilder austauscht, und erpresste sie damit. Die Spur führt über den Kopf der Bande zu einem Atelier auf Mallorca. Dort vermasseln die Polizisten die Festnahme – ein Ärgernis für die Kollegen von Interpol und vom LKA Mainz. Zum Glück gibt es noch Putzfrau Alexa, die alles wieder geradebiegen soll.
Statisten und Hotel gesucht
Derzeit sucht Johann für Szenen an der Playa noch nach jeweils zwei männlichen und weiblichen Komparsen, die zwischen 40 und 50 Jahre alt sind. Sprachkenntnisse spielen keine Rolle. Auch nach einem Hotel im Raum Palma beziehungsweise im Südosten der Insel sucht der Hobbyfilmer derzeit noch. "Geplant sind Szenen an der Rezeption, in einem Zimmer sowie am Pool", so Johann, der garantiert, dass er und sein Team die Gäste bei den Dreharbeiten nicht belästigen werden. "Aus Erfahrung kann es sogar sein, dass spontan einige mitmachen wollen." Den Preis für das Zimmer und eventuell anfallende Unkosten übernimmt Johanns Verein.
Datum für die Premiere steht
Der genaue Drehtag im September für die Hotelszenen steht noch nicht fest (womöglich 16. und 17. September), dafür aber das Datum für die Premiere von Johanns zweitem Tatort: Ab dem 4. Mai 2024 soll der Film bei insgesamt sieben Abenden in Johanns Heimatort Cochem an der Mosel zu sehen sein.
Neben Kinos ist Johann auch mit den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern in Kontakt. „Die Altersfreigabe wird unter zwölf Jahren sein. Da sollten wir also keine Probleme bekommen“, sagt er optimistisch. Auch die erhoffte fünfstellige Einnahmesumme des zweiten Teils soll in Hilfsprojekte fließen, unter anderem in eines auf der Insel.
Hier können sich Bewerber melden: Dietmar Johann, E-Mail: dietmar_johann@online.de, Verfügbarkeit auf Mallorca: 13. bis 20. September, Infos: falkenlay-film.de
