Die Diskussion um die restriktiven Handgepäck-Vorschriften bei Ryanair nimmt politische Dimensionen an. Ausgegangen war die Debatte von einer Gruppe Mallorquiner, die nach Deutschland reisen wollte. Sie hatte Ensaimadas von einer Backstube in Porreres dabei. Am Gate teilte ihr die Kabinencrew mit, dass sie 45 Euro Handgepäck-Aufschlag pro Schmalzschnecke zahlen müssten. Kostenlos dürfe man nur die Ensaimadas mitnehmen, die im Duty-Free-Bereich gekauft wurden. Die Reisenden verschenkten daraufhin das Gebäck an Reinigungspersonal am Airport.

Doch nun melden sich die Bäcker und Konditoren der Insel zu Wort. Verbandschef Pep Magraner forderte am Dienstag (16.5.), die Balearen-Regierung und der Inselrat sollten Kante zeigen und gegen die Schikane durch die Airline vorgehen. Magraner sagte, er habe zahlreiche verunsicherte Anrufe von Bäckern bekommen, die nicht wüssten, was sie ihren Kunden bei Reisefragen antworten sollten.

Chancengleichheit für den Markenbotschafter

Der Verbandschef erklärte, es sei ein Unding, dass nur Flughafen-Ensaimadas kostenlos als zusätzliches Handgepäck mit an Bord dürften. Er forderte Chancengleichheit für ein Produkt, dass "auf der ganzen Welt ein Markenbotschafter für Mallorca" sei. "Es ist eine Tradition, dass man ein oder zwei Ensaimadas in durchschnittlicher Größe nach einem Aufenthalt auf Mallorca mitnimmt." Die Reisenden sollten die Möglichkeit bekommen, das Produkt in der Bäckerei ihres Vertrauens zu erwerben.

Das Problem sei, dass jede Airline ihre eigenen Regeln für die Größe des Handgepäcks hat. Der Flughafenbetreiber Aena sollte in der Hinsicht auf den Balearen und Gegenden mit speziellen Produkten durchgreifen. Als Beispiel dafür nannte Magraner den galicischen Mandelkuchen Tarta de Santiago.

Magraner schickte zum Abschluss eine Drohung raus: "Wenn Aena und die öffentliche Verwaltung nicht einschreiten, wird sich das Thema verschärfen." /pss

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