Die britische Zeitung "The Sun" hat es gewagt: Statt sich in Magaluf, der britischen Urlauberhochburg auf Mallorca, umzusehen, ging es diesmal an die Playa de Palma. Genauer gesagt, besuchte Reporterin Aliki Kraterou Arenal, also den Teil der Playa, der zu Llucmajor gehört. Und kam mit teils kuriosen Erkenntnissen zurück.

Demnach sei Arenal noch bis vor 15 Jahren ein friedliches, kleines Küstenörtchen gewesen. Die Urlauber, die vorher dort unterkamen, meistens Deutsche, wussten sich noch zu benehmen. "Die Deutschen, die früher kamen, haben immer gut gegessen, mischten nicht verschiedene Alkoholsorten und konsumierten kaum Drogen", erzählt ein Anwohner namens Alain Carbonell.

Die Briten brachten das Chaos

Tatsächlich seien es die Briten gewesen, die das Chaos über das einst so friedliche Fischerdörfchen brachten. "Heutzutage kopieren die Deutschen, die Niederländer und die Spanier das Verhalten der englischen Hooligans. Sommer für Sommer würden sie ihnen ähnlicher, zitiert "The Sun" David Servera vom Nachbarschaftsverband Arenal.

Dies führe zu dramatischen Situationen. Immer wieder würden Urlauber auf der Straße schlafen, weil sie sich am ersten Tag so betrinken, dass sie ihr Hotel nicht finden. Sie sind laut "The Sun" nicht die einzigen, die während ihres Aufenthalts kein Bett sehen. Es sei immer weiter verbreitet, nur für 24 oder 48 Stunden auf die Insel zu kommen, nonstop zu saufen und am Strand zu schlafen.

Lärm, Müll, nackte Menschen

Und das führe dazu, dass Urlauber in Häuser der Anwohner einbrechen, weil sie denken, dass es Hotels wären. Oder Dass sie ihr Geschäft am Strand, in Vorgärten oder an Hauswänden verrichten. Ganz abgesehen von dem Lärm und dem Müll und den vielen nackten Menschen. In den Sommermonaten verwandele sich der idyllische Ort in einen Albtraum. Alain Carbonell zieht ein Fazit, das den britischen Leser entweder erschaudern oder ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt: "Die Playa de Palma hat sich 'magalufisiert'."