Seit knapp drei Monaten steht die junge Airline Marabu in den Schlagzeilen. Die estnische Fluggesellschaft, die seit April mehrere deutsche Städte unter anderem mit Mallorca, Ibiza und den Kanaren verbindet, muss immer wieder mit Pannen kämpfen. Zahlreiche gestrichene Flüge und eine schwache Kommunikationspolitik gegenüber den Reisenden sorgen für Ärger – und für hohe Schadensersatzzahlungen.

Laut Statistiken des Fluggast-Entschädigers Compensation2Go ist die Quote an Zwischenfällen auf Marabu-Flügen 20 Mal höher als bei Eurowings und 29 Mal höher als bei der ebenfalls zum Investor Attestor gehörenden Airline Condor.

Doch es muss nicht immer so sein. Der MZ liegen zwei positive Erfahrungsberichte einer Mallorca-Residentin und einer Münchner Studentin vor, die mit Marabu von München nach Mallorca und zurück geflogen sind. Beide hatten niedrige Erwartungen und wurden positiv überrascht.

Snacks und Getränke gratis

Es ist Freitag (30.6.). Eine Münchener Studentin (Name der Redaktion bekannt) will um 9 Uhr von der Insel in ihre Heimat fliegen. Zwar ist es nicht möglich, vorab online einzuchecken, da auf der Website stand, dass diese Funktion derzeit überarbeitet wird, aber die drei Check-in-Schalter am Flughafen in Palma arbeiten effizient und freundlich. Auch das Boarding verläuft reibungslos und zügig und das Flugzeug hebt pünktlich ab.

An Bord gibt es einen Service, den man nicht mehr von vielen Airlines gewohnt ist: Getränke und einen kleinen Snack gibt es gratis. Die Gäste dürfen während des Fluges zwischen einem Milka-Schokoriegel oder salzigen Keksen wählen. Wer besonders hungrig oder durstig ist, kann sogar einen zweiten Snack oder ein zweites Getränk verlangen. Der Flieger ist sauber. Es sind viele Familien mit Kleinkindern an Bord. Das Personal zeigt sich geduldig und nimmt viel Rücksicht auf Kinderwagen und anderes Kinderzubehör.

Kleine Verspätung

Vier Tage vor dem Flug der Studentin fliegt die Mallorca-Residentin von München aus zurück auf die Insel. Bei Ankunft am Flughafen sind fünf Minuten Verspätung angekündigt. Kein großes Drama, wenn man bedenkt, dass andere Marabu-Kunden teilweise tagelang auf ihre Verbindung warten. Der Start der Maschine erfolgt auch etwas später als geplant, die kleine Verspätung kann während des Fluges eingeholt werden. Der Flieger landet pünktlich in Palma.

Die Mallorca-Residentin lobt besonders die Freundlichkeit und Effizienz des Personals. Als sie in München am Gate ihre Bordkarte verliert, beruhigt sie der Marabu-Mitarbeiter, der allein am Schalter war, schnell. Er druckt ihr eine neue Karte aus und ermöglicht ihr so das Boarding.