Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm. „Ich habe von meinem Vater so viel gelernt, das Wandern, die Achtung der Natur, die Wertschätzung für die Kulturlandschaft“, sagt Joan Carles Palos, dessen Routenbeschreibungen die MZ von nun an veröffentlicht.

So wie der 59-Jährige als mallorquinischer Wanderpapst gilt, so war schon sein Vater ein Pionier bei der Erkundung und Erschließung von Routen durch Mallorcas Naturparadies. Kurz nach dem Bürgerkrieg (1936–1939) gründete er eine Wandergruppe und veröffentlichte den ersten mallorquinischen Wanderguide im handlichen Taschenbuchformat. „Das Buch konnte man ohne Probleme im Rucksack mitnehmen, es erklärte Routen abseits der bekannten Pfade.“

Von diesem Erbe zehrt Palos noch heute, sei es als Autor von Wanderbüchern und -artikeln in der Inselsprache, als Wanderguide seiner Firma Fita a Fita oder als wöchentlich im Regionalfernsehen IB3 auftretender Wanderexperte.

Seine Leidenschaft gilt dabei ebenso den Bergen wie der Kommunikation. So war der studierte Sprachwissenschaftler und Philosoph zunächst Zeitungs- und TV-Journalist, bevor er zwischen 2007 und 2011 als stellvertretender Nachrichtenchef bei dem Regionalsender IB3 arbeitete. Lokaljournalisten ist er zudem als Leiter der Presseabteilung in Palmas Rathaus zwischen 2015 und 2019 in Erinnerung.

Von Steinmännchen zu Steinmännchen

Zwischendurch gründete Palos Fita a Fita – „von Steinmännchen zu Steinmännchen“ –, einen Anbieter für Kultur- und Familienwanderungen, der sich im Gegensatz zu den zahlreichen Angeboten für Mallorca-Urlauber an die Einheimischen wendet, nicht zuletzt auch an Bildungseinrichtungen. Seine Familienwandertouren füllen fünf Bände, zuletzt veröffentlichte er zusammen mit dem Historiker Bartomeu Carrió i Trujillano „Els camins de Palma“. Die bislang zwei Bände beschreiben unterschätzte Wanderrouten im Umkreis der Balearen-Hauptstadt.

Bei der Auswahl der Touren, die ab jetzt wöchentlich in der MZ nachzulesen sind, achte er nicht nur auf Machbarkeit und Ausblick, sondern stets auch auf den historischen und kulturellen Reichtum der Umgebung, sagt er. Sein Lieblingsgebiet ist und bleibt Pollença. „Auch wenn die Berge nicht so hoch aufragen, gibt es dort wilde und spektakuläre Ecken. Ich bin verliebt in diese Landschaft.“